Video zeigt:
Jemens Ex-Präsident Saleh bei Angriff getötet
Jemens Houthi-Rebellen haben den Tod des einflussreichen Ex-Präsidenten Ali Abdullah Saleh verkündet. Saleh, der im jemenitischen Bürgerkrieg ein wichtiger Machtfaktor war, sei bei Kämpfen in der Hauptstadt Sanaa getötet worden, berichtete der Houthi-nahe Fernsehsender Al-Masira am Montag. Salehs Partei bestätigte den Tod des Ex-Präsidenten.
Erst am Wochenende war es zu einem offenen Bruch zwischen den Houthi-Rebellen und Saleh gekommen, die seit 2014 gemeinsam gegen die vom Nachbarland Saudi-Arabien unterstützten Kräfte gekämpft hatten. Die Houthis hatten Saleh nach dem Bruch "Hochverrat" vorgeworfen und angekündigt, gegen die von Saleh geführten Verbände zu kämpfen.
Mit Blick auf Salehs Verbände verkündete das Houthi-geführte "Innenministerium" am Montag in einer Erklärung "das Ende der verräterischen Miliz und die Tötung ihres Anführers sowie einer Reihe seiner kriminellen Unterstützer". Mit Salehs Tod sei die "Krise", die durch den Bruch der Rebellenallianz ausgelöst worden sei, zu Ende.
Vertreter der Houthi-Rebellen händigten der Nachrichtenagentur AFP ein Video aus, das den getöteten Saleh zeigt. Ein AFP-Fotograf begab sich zu Salehs Haus im Süden Sanaas: Es stand am Montag unter Kontrolle der Rebellen und wies Gefechtsschäden auf. Wenig später soll es von den Rebellen gesprengt worden sein.
Mehr als 30 Jahre an der Staatsspitze
Saleh war mehr als 30 Jahre an der Staatsspitze des Jemen gestanden, in seiner langen Karriere erwies er sich oft als politischer Überlebenskünstler. 2012 trat er dann unter dem Druck von Demonstranten zurück. Das Land schlitterte daraufhin in den Bürgerkrieg, in dem Saleh eine wichtige Rolle spielte. Mit den Houthis ging er eine Allianz ein, die vom schiitischen Iran gestützt wurde. Sie kämpfte gegen Kräfte, die von der rivalisierenden sunnitischen Regionalmacht Saudi-Arabien gestützt wurden.
In Jemens Hauptstadt Sanaa wurde am Montag weiter heftig gekämpft. Augenzeugen berichteten von Luftangriffen. Offenbar wurden Ziele in der Nähe des Flughafens und des Innenministeriums attackiert. Die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition ist die einzige Konfliktpartei, von der bekannt ist, dass sie Luftangriffe auf Sanaa fliegt.
Kämpfe weiten sich aus
Bewohner berichteten kurz vor der Meldung über Salehs Tod, dass sich die Kämpfe zwischen den ehemals verbündeten Anhängern von Saleh und den Houthi-Rebellen auf Gebiete außerhalb von Sanaa ausgeweitet hätten. Stammesangehörige in Salehs Heimatstadt Sanhan südlich der Hauptstadt berichteten von heftigen Gefechten in der Nacht auf Montag.
Der nach Saudi-Arabien geflohene Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi befahl unterdessen seinen Truppen, Sanaa mit Unterstützung der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition zurückzuerobern. Vizepräsident Ali Mohsen al-Ahmar habe die Anordnung erhalten, den Marsch der Truppen auf die Hauptstadt zu veranlassen, verlautete am Montag aus dem Umfeld Hadis. Sanaa wird von den Houthi-Rebellen kontrolliert.
Amnestie für frühere Verbündete der Houthi-Rebellen
Jemens Regierung kündigte eine Amnestie für alle früheren Verbündeten der Houthi-Rebellen an, die mit den vom Iran unterstützten Aufständischen brechen. Regierungschef Ahmed bin Dagher sagte am Montag, Präsident Hadi wolle bald eine entsprechende Generalamnestie für jene erlassen, die früher mit den Houthis zusammengearbeitet und sich nun von ihnen abgewendet hätten. Mit der Zusicherung einer Straffreiheit will die jemenitische Führung offensichtlich die Houthi-Rebellen weiter schwächen.
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