Ein USB-Stick mit sagenhaften zwei Terabyte Kapazität für 40 Euro? Das klingt nicht nur zu gut, um wahr zu sein, sondern ist tatsächlich eine Abzocke. Trotzdem fallen am "Marketplace"-Basar bei Amazon reihenweise Kunden auf solche Angebote herein. Sie füllen damit nicht nur die Taschen von Betrügern, sondern gefährden auch ihre Daten.
Denn die Verkäufer der angeblichen Zwei-Terabyte-Sticks scheuen laut einem "Heise"-Bericht keine Mühen, um ihre gefälschten Sticks echt aussehen zu lassen. Da wird die Firmware manipuliert, um eine gar nicht vorhandene Speicherkapazität vorzutäuschen. Und da werden extralangsame USB-2.0-Controller eingesetzt, damit Schreibvorgänge möglichst lang dauern.
Die Daten gehen beim Speichern verloren
Manch ein Kunde glaubt dem Schwindel. Doch wer tatsächlich zwei Terabyte Daten auf so einen Stick zu speichern versucht, erlebt eine böse Überraschung. Der Fake-Stick schluckt die Daten zwar zunächst, beim Schreibvorgang wird er aber schlichtweg immer wieder überschrieben. Das bedeutet, dass die Daten beim nächsten Leseversuch unbrauchbar sind.
Für die hinters Licht geführten Kunden kann der Schwindel doppelt ärgerlich sein. Einerseits erhalten sie ein Produkt, das nicht die seitens des Händlers angepriesenen Eigenschaften hat. Und andererseits gefährden sie auch die Daten, die sie eigentlich sichern wollten.
Schwindel wäre eigentlich leicht durchschaubar
Dabei wäre der Schwindel eigentlich leicht zu durchschauen. Es gibt weltweit bislang nur einen USB-Stick mit zwei Terabyte Kapazität: den 60 Gramm schweren Kingston DataTraveler Ultimate GT um 1300 Euro. USB-Sticks, die chinesische und britische Händler auf Amazon als Zwei-Terabyte-Sticks anpreisen, sind so viel kompakter und billiger als das Modell von Kingston, dass man misstrauisch werden sollte. Trotzdem kaufen immer wieder Amazon-Nutzer die Fake-Sticks aus Fernost - im Glauben, diese würden vom für gewöhnlich seriösen Online-Händler selbst verschickt.
Tatsächlich ist Amazon aber nicht nur Online-Händler, sondern betreibt mit dem "Marketplace" auch eine Art Basar, auf dem Drittanbieter ihre Produkte anpreisen können, während sich Amazon um die Logistik kümmert. Das führt bei Kunden immer wieder zum Irrglauben, sie hätten eine Ware bei Amazon gekauft, obwohl Amazon nur eine Vermittlungsrolle eingenommen hat und das Produkt eigentlich von einem ganz anderen Händler verkauft wurde - womöglich im Ausland, nicht greifbar für Reklamationsanfragen aus Österreich.
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