Das Linzer Kontrollamt hat in einer Initiativprüfung die stadteigene, von Generaldirektor Erich Haider geführte Linz AG unter die Lupe genommen. Interessantestes Kapitel im Prüfbericht vom 11. Dezember ist das über die finanziellen Auswirkungen der 10,3 Prozent-Beteiligung an der Energie AG, die die Linzer bisher (theoretisch!) 26 Millionen gekostet hat.
Seit Jänner 2017 plant die Linz AG, ihre 10,3 Prozent-Beteiligung an der Energie AG an deren Haupteigentümer, das Land Oberösterreich, zurück zu verkaufen. Zustandegekommen ist das bisher allerdings nicht.
33 Millionen € Wertverlust
Unterdessen zieht das Kontrollamt eine Zwischenbilanz über dieses finanzielle Engagement. Insgesamt hat die Linz AG 2002 und 2008 EAG-Aktien mit einem Buchwert von 210,37 Millionen Euro zu einem Aktien-Mischkurs von 22,888 Euro erworben. Nachdem sich der Unternehmenswert der EAG aufgrund der unrentablen Stromerzeugung laut jährlichem Wertgutachten von 2,2 Milliarden Euro im Jahr 2012 auf 1,7 Milliarden Euro 2016 reduziert hat, musste die Linz AG Abwertungen von 33 Millionen Euro vornehmen. Das EAG-Paket hat also gegenüber dem Kaufpreis rund 16 Prozent an Wert verloren und notiert nun mit rund 19,30 € je Aktie in den Büchern.
Anteilskauf auf Pump
Die Linz AG hat den Anteil auf Kredit gekauft, musste dafür bisher rund 60 Millionen Euro Zinsen zahlen, nahm aber nur etwa 50 Millionen Euro Dividenden ein. Erst durch einen Steuervorteil ist das Engagement mit 6 Millionen Euro im Plus. "Ein vergleichsweise geringer Vorteil", meint das Kontrollamt, "der die (buchtechnische Abwertung von 33 Millionen € nur in geringem Ausmaß kompensiert".
Allerdings sei die Bewertung der Energie AG in den Gutachten aus kaufmännischer Vorsicht "sehr niedrig gehalten". Das heißt, es gibt versteckte Reserven.
Werner Pöchinger, Kronen Zeitung
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