Hacker und Mining

Macht Kim Jong Un ein Vermögen mit dem Bitcoin?

Web
17.12.2017 12:07

Füllt Kim Jong Un die klammen Staatskassen Nordkoreas mit Bitcoins? Diese Theorie haben immer mehr Cybercrime-Experten, die Hackerangriffe auf Bitcoin-Börsen und Malware-Kampagnen mit Lösegeld-Trojanern untersuchen. Doch die Nordkoreaner sollen nicht nur Bitcoins stehlen, sondern sie auch im großen Stil produzieren.

Seit Mai 2017 - kurz nach dem verheerenden Cyberangriff mit dem "WannaCry"-Erpressertrojaner - beobachten IT-Experten, dass in Nordkorea offenbar im großen Stil Bitcoins erzeugt werden. Die digitalen Gelder werden mit Spezial-Hardware "errechnet" - ein stromintensives, angesichts des rasant steigenden Kurses aber sehr lukratives Geschäftsfeld.

(Bild: stock.adobe.com, krone.at-Grafik)

Neben der Erzeugung von Bitcoins sollen die Nordkoreaner auch mit Lösegeld-Trojanern digitales Geld verdienen. Wie der TV-Sender CNN berichtete, sollen die Lösegelder aus der "WannaCry"-Malwarekampagne auf Konten verschoben worden sein, die nordkoreanischen Hackern zugerechnet werden. Zum damaligen Zeitpunkt waren diese Bitcoins bereits Hunderttausende US-Dollar wert, nach dem jüngsten Kursfeuerwerk dürfte ihr Wert in die Millionen gehen.

Hackerangriffe auf Bitcoin-Börsen
Weitere Bitcoins soll sich Nordkorea durch Hackerangriffe beschaffen. Beim Hack einer südkoreanischen Börse für Kryptowährungen ist nach Angaben der BBC im Februar digitales Geld im Wert von mindestens sieben Millionen Dollar (knapp sechs Millionen Euro) gestohlen worden. Ermittler vermuten, dass nordkoreanische Hacker hinter dem Raub stecken könnten.

(Bild: AFP)

Das entwendete digitale Geld sei durch den rasant steigenden Kurs des Bitcoins inzwischen mehr als 82 Millionen Dollar (rund 70 Millionen Euro) wert, berichtet die BBC weiter. Es seien bei der Attacke zudem die persönlichen Daten von rund 30.000 Menschen gestohlen worden. Der Hack sei erst im Juni - vier Monate nach dem Angriff - entdeckt worden.

Ziel des Angriffs war laut BBC die Bithumb, ein Handelsplatz in Südkorea, an dem unter anderem die Digitalwährungen Bitcoin und Ethereum gehandelt werden. Gemessen am Handelsvolumen sei die Bithumb eine der fünf weltgrößten Börsen für Kryptogeld.

Umgeht Nordkorea mit Bitcoins Wirtschaftssanktionen?
Analysten zufolge könnten nordkoreanische Hacker die Kryptowährungen ins Visier genommen haben, um Wirtschaftssanktionen zu umgehen, die zahlreiche Staaten wegen des Atomwaffenprogramms gegen Nordkorea verhängt haben.

(Bild: thinkstockphotos.de, AP, krone.at-Grafik)

Dass Nordkorea über die nötigen Kapazitäten für komplexe Cyberangriffe verfügt, gilt als sicher. Zwar hat nur eine Minderheit der Nordkoreaner Zugang zum Internet, die Eliten um Machthaber Kim Jong Un haben die Möglichkeiten des WWW aber erkannt und mit Unterstützung von ausländischen Experten eine 6000 Mann starke Hacker-Armee aufgebaut. Wozu sie imstande ist, weiß man spätestens seit WannaCry.

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