Erstmals seit 1962

Israel will jetzt Todesstrafe für Terroristen

Ausland
18.12.2017 10:31

Die israelische Regierung will die Todesstrafe für Terroristen einführen. "Das Gesetz sollte sehr einfach und sehr klar sein: Ein Terrorist, der unschuldige Zivilisten tötet, soll zum Tode verurteilt werden", hieß es in einer entsprechenden Gesetzesinitiative, auf die sich die Chefs der sechs Regierungsparteien bei Beratungen am Sonntag geeinigt haben. Letztmalig wurde die Todesstrafe 1962 in Israel vollstreckt, als der Nazi-Verbrecher Adolf Eichmann gehängt wurde.

Die Todesstrafe werde eine abschreckende Wirkung auf palästinensische Attentäter haben, argumentierte Verteidigungsminister Avigdor Lieberman von der Koalitionspartei Yisrael Beitenu. Diese könnten dann nicht mehr die Hoffnung haben, nach einer Zeit in israelischer Haft entlassen zu werden oder durch einen Gefangenenaustausch freizukommen.

"Wir dürfen es nicht zulassen, dass sie nach ihren Morden im Gefängnis sitzen, die angenehmen Bedingungen dort genießen und vielleicht in der Zukunft freigelassen werden", so der rechtsgerichtete Politiker.

Oberstes Gericht könnte Gesetz noch kippen
Wann das Parlament über die Vorlage abstimmen soll, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Um in Kraft zu treten, müsste eine entsprechende Vorlage vier Lesungen im Parlament überstehen. Israels Oberstes Gericht könnte das Gesetz nach der Verabschiedung noch kippen. Bisher kann die Todesstrafe in Israel nur bei Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Verrat verhängt werden, seit der Hinrichtung Eichmanns ist von dieser Möglichkeit aber nicht mehr Gebrauch gemacht worden.

Im besetzten Westjordanland lässt die israelische Militärgerichtsbarkeit ebenfalls die Todesstrafe zu. Medienberichten zufolge wurde sie dort aber nur selten verhängt und noch nie vollstreckt.

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