Schweden prescht vor
Neues Sex-Gesetz kommt: Vorher um Erlaubnis fragen
"Bitte, darf ich mit dir Geschlechtsverkehr haben?" So oder so ähnlich könnte künftig ein Gespräch zwischen zwei Verliebten in Schweden ablaufen. Das skandinavische Land plant ein "Einverständnis-Gesetz", das die Rahmenbedingungen für Sex genau definiert. Auch Nachbarstaaten erwägen ähnliche Regeln.
"Sex muss freiwillig sein. Und ist er nicht freiwillig, so ist er illegal." In seiner Weihnachtsrede spielte Schwedens Regierungschef Stefan Löfven auf die Folgen der #metoo-Kampagne an. In zahlreichen Ländern waren bekanntlich Fälle von sexueller Belästigung aufgetaucht - die Enthüllungswelle machte weder vor Hollywoodstars noch vor renommierten Politikern halt.
Verurteilung wegen Vergewaltigung droht
Bereits ab Juli will das skandinavische Land nun sein neues "Einverständnis-Gesetz" für Geschlechtsverkehr einführen. Es besagt: Wer Sex haben will, muss aktiv um Erlaubnis bitten - und diese muss auch deutlich gewährt werden. Sonst droht eine Verurteilung wegen Vergewaltigung - auch ohne erkennbare Auseinandersetzung oder Gewalt.
In Norwegen und Dänemark denkt man über ähnliche Gesetze nach - Beschlüsse sind allerdings noch keine gefallen. In den feministisch geprägten skandinavischen Ländern hatte die Kampagne gegen sexuelle Übergriffe besonders große Wellen geschlagen. Tausende Frauen unterzeichneten öffentliche Aufrufe und machten eigene Erlebnisse öffentlich.
Kronen Zeitung/krone.at
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