Die Aufregung um zwei umstrittene Bewegungsjagden der Bundesforste im Raum Sachsenburg bleibt nicht ohne Folgen. Auch wenn daran rechtlich nicht zu rütteln sein dürfte, bleibt doch ein schaler Nachgeschmack. Angesichts der vielen Proteste haben die Gemeindejäger sogar ihre vorweihnachtliche Ansitzjagd abgeblasen...
"Liebe zur Jagd ist Liebe zur Natur, und hier gehört der Respekt zum Wild dazu", sagt Josef Plessnitzer, zuständiger Hegeringleiter von Sachsenburg, der die beiden Bewegungsjagden der Bundesforste, bei denen 42 Stück Rot- und 15 Rehwild erlegt wurden, jagdethisch hinterfragt: "Im Bezirk haben wir unsere Abschusspläne ohne derartige Bewegungsjagden erfüllt. Diese Aktionen schaden dem Ruf der Jägerschaft."
In einer aktuellen Sitzung haben sich die Hegeringleiter der umliegenden Talschaften sowie die Gemeinde Sachsenburg klar von den Bewegungsjagden im Bärenbad distanziert. Auch wenn die Jagden letztlich vom Land genehmigt wurden, orten Kritiker Verstöße gegen Weidgerechtigkeit und das Tierschutzgesetz. In Sachsenburg wurde aufgrund dieser Ereignisse sogar eine gemeinschaftliche Ansitzjagd abgesagt.
Seitens der Bundesforste werden die Bewegungsjagden als notwendig angesehen, da man im betroffenen Gebiet starke Wildschäden verzeichne. "Durch Stöberjagden wollen wir während der regulären Schusszeit in den Rotwildbestand eingreifen, um eine Schädigung durch Winterschälung rechtzeitig zu minimieren", so Antje Elsholz von den Bundesforsten dazu.
Zu dieser Debatte hat sich auch Markus Wedenig, Sachverständiger für Wald und Jagd, zu Wort gemeldet: "Ich bin überzeugt davon, dass wir allein mit zeitlich nur beschränkt verfügbaren Freizeitjägern und herkömmlichen Jagdmethoden wie der Ansitzjagd unsere gebietsweise viel zu hohen Rotwildbestände nicht in den Griff bekommen. Es ist daher unabdingbar, dass wir die traditionellen Jagdmethoden selbstkritisch überdenken und an veränderte Problemstellungen anpassen."
Alexander Schwab, Kärntner Krone
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