Ein Wecker war nicht nötig bei den Wirtschaftsgesprächen in Oberlech, denn - so die freiheitliche Generalsekretärin und Salzburger Spitzenkandidatin Marlene Svazek - um sechs Uhr früh riss das Donnern der Lawinen-Sprengungen die Gäste aus dem Schlaf. Eckpunkte ihres Wahlkampfs verriet sie der "Krone".
Wirtschaftliche Schwergewichte waren bei der Tagung anwesend: Eduard Fischer, der mit seiner Offset Druckerei allein in Vorarlberg 350 Mitarbeiter beschäftigt, Fruchtsaft-Produzent Walter Pfanner (700 Beschäftigte), Patrick Ortlieb vom Hotel Montana in Lech oder die Wirtschaftstreibenden Matthias Krenn und Christian Pewny. Thema war das Regierungsprogramm und seine Auswirkungen. Sie wolle sich mit ihren 25 Jahren ein unvoreingenommenes Bild von der Wirtschaft machen, sich in das Leben der Unternehmer und ihrer Angestellten hineindenken und dann versuchen, ein Gesamtbild zu konstruieren, meinte Marlene Svazek.
Klare Linie bei zwei Umwelt-Themen
Keinen Millimeter Spielraum gibt es - so die Generalsekretärin - bei zwei Umwelt-Themen in Salzburg. Der Bau einer Stromleitung über den Nockstein sei absolut undenkbar, sie habe sich die Situation bei einer Tour selbst angesehen. Der Abbau des Lidaun - wenige hundert Meter vom Zentrum des Tourismus-Ortes Faistenau entfernt - sei für sie völlig unmöglich. Dieses Problem hätte sie längst "hingekriegt", wenn sie in der Landesregierung vertreten wäre. Und die Stromleitung sei leider nicht im Ressort von Infrastruktur-Minister Norbert Hofer angesiedelt.
Zwei Plakat-Wellen für den 22. April 2018
"Keine Materialschlacht" werde es für die Landtagswahl geben, obwohl die Freiheitliche Partei die höchstgerichtliche Auseinandersetzung um die Förderung gegen die Schnell-Gruppe gewonnen habe. Abspaltung oder Ausschluss hin oder her: Auch wenn nur eine Getreue die FP derzeit im Landtag vertritt, nämlich Marlies Steiner-Wieser, das Abschneiden am 22. April 2018 sei an den sechs errungenen blauen Mandaten zu messen (siehe unsere Aufstellung über die Ergebnisse auf dieser Seite). Zwei Plakat-Wellen wird es geben, natürlich mit Marlene Svazek, denn sie werde mit Sicherheit ihr Mandat im Nationalrat zurücklegen und in den Landtag - oder in die Regierung - wechseln.
"Sichere Zukunft für Salzburg" steht derzeit auf den Rolling Boards an den Straßen in Stadt und Land. Was das bedeute? "Wilfried Haslauer wird nach allen Umfragen wieder Landeshauptmann, doch die berechtigte Frage muss erlaubt sein: Wer kommt nach ihm? Ich sehe in dem Team keine Neuen." "Bei den Themen Kriminalität, Soziales, Wirtschaftsstandort und teure Wohnungen hat die Freiheitliche Partei ein klares Programm." "Der Faktor der Veränderung ist die FPÖ, das zeigt sich in der neuen Bundesregierung unter Kurz und Strache."
"Sehr stabil ist die Landesregierung von Salzburg nicht unterwegs gewesen: In der Ära vor Haslauer der riesige Finanzskandal und jetzt in der Zeit unter Haslauer die Affäre um die Parteispenden des Bau-Landesrates. Ich fordere eine völlige Offenlegung. Wie kann es sein, dass der Landeshauptmann die Nennung der Spender oder Bürgen als .obsolet‘, also nicht notwendig oder überflüssig bezeichnet? Sind da vielleicht Baufirmen im ÖVP-Bereich verwickelt?"
Mitregieren wie in Linz oder Eisenstadt
Die Veränderung der Politik durch das freiheitliche Mitregieren sehe man - so Svazek - in Oberösterreich und im Burgenland, unter einem ÖVP- und einem SPÖ-Landeshauptmann. Bei den Blauen sei der Hausverstand zu Hause, den vermisse man anderswo.
Hans Peter Hasenöhrl, Kronen Zeitung
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