Ebensee feiert

400 ¿gesalzene¿ Jahre

Am 8. Februar 1607 hat der Hallstätter Sudmeister Josef Zauner in Ebensee erstmals Salz gesotten - damit begann vor 400 Jahren die „offizielle Zeitrechnung“ der Salinengemeinde. Ein im wahrsten Sinne des Wortes „gesalzenes“ Jubiläum. 2300 Tonnen Salz werden heutzutage in der Saline Ebensee täglich produziert. Für den Sudmeister der ersten Stunde eine unvorstellbare Menge, von der er zeitlebens sicherlich niemals geträumt hat.

Die Gründung der Saline Ebensee geht auf die Habsburger zurück. Rudolf II. litt in Folge des Krieges mit den Türken und dem Bruderzwist im eigenen Haus unter chronischer Geldnot und wollte deshalb die Salzproduktion steigern. In Hallstatt konnte zwar genügend Sole erzeugt werden, das Holz zur Versiedung war aber knapp geworden.

Weil es in Ebensee schlagbares Brennholz zur Genüge gab, befahl er von Prag aus den Bau der ältesten Pipeline der Welt: eine knapp 40 Kilometer lange, hölzerne Soleleitung von Hallstatt über Bad Ischl nach Ebensee, wo das neue Pfannhaus errichtet wurde.

Der pensionierte Linzer Pädak-Professor Dr. Walter Rieder hat diese „salzige“ Geschichte in seinem Buch „400 Jahre Salinenort Ebensee“ liebevoll aufgearbeitet. Er schildert einfühlsam die Schinderei der Bergleute, der Pfannhauer und der Holzknechte. „Dem Kaiser ging es nur darum, mit wenig Lohn mehr Geld zu verdienen“, bemerkt Rieder. 80 Jahre lang habe es einmal für die Arbeiter keine Lohnerhöhung gegeben…

Das Salz gehört heute zu unserem Leben. Die Salinen Austria spannen den Bogen vom würzenden Salzstreuer bis zum winterlichen Streusalz. Dem Jubiläum 400 Jahre Saline in Ebensee widmet heute um 17.05 Uhr auch ORF 2 unter dem Titel „Auf Salz gebaut“ eine interessante TV-Jubiläumsdokumentation, die Klaus Huber vom ORF Oberösterreich liebevoll gestaltet hat.

 

 

Foto: Reinhard Hörmandinger