Die Meteorologen Dominique Bäumer und Bernhard Vogel berichten im Fachmagazin „Geophysical Research Letters“ über ihre Entdeckung, die das Jammern vieler Berufstätiger über die katastrophalen Wochenendkapriolen ganz schnell verstummen lassen wird. Die Forscher hatten Wetterdaten zwölf verschiedener Stationen des Deutschen Wetterdienstes aus den Jahren 1991 bis 1995 ausgewertet - insgesamt 6,3 Millionen Messwerte. Das Ergebnis: Zu Wochenbeginn scheint die Sonne im Durchschnitt eine Viertelstunde länger als am Samstag.
Mittwoch ist am heißesten
Im Gegenzug nimmt die Bewölkung am Wochenende zu. Samstag und Sonntag regnet es auch zehn Prozent häufiger als zu Wochenbeginn. Auch die Niederschlagsmenge ist höher, sie steigt im Lauf der Woche um 15 Prozent. Die Temperatur erreicht am Mittwoch ihren Höchstwert und liegt im Schnitt 0,2 Grad über dem samstäglichen Minimum.
Phänomen tritt nicht nur in Städten auf
Das Phänomen zeigte sich an allen zwölf Wetterstationen - obwohl nur ein Teil von ihnen in Großstädten stand, wo man den Berufsverkehr vom Hausverstand her orten würde. „Es handelt sich nicht um ein begrenztes lokales Phänomen, das beispielsweise mit direkten Wärmeemissionen erklärt werden könnte“, sagte Bäumer. In der Natur existiert kein Prozess, der über einen langen Zeitraum eine solche Periodizität von genau einer Woche bewirken könne. Deshalb kommt nur der Mensch als Ursache in Frage.
Feinstaub und Gasausstoß hat Schuld
Alles deute darauf hin, dass vom Menschen erzeugte Partikel wie Ruß oder Sulfat verantwortlich für das Phänomen seien, erklärte Vogel. „Diese Partikel und ihre gasförmigen Vorläufersubstanzen werden verstärkt an Wochentagen von Verkehr und Industrie emittiert, während die Emissionen samstags und insbesondere sonntags deutlich zurückgehen.“ Mit der Analyse werden nicht nur all jene Menschen bestätigt, die schon immer ahnten, dass das Wetter am Wochenende schlechter ist. Die Untersuchung stellt zudem eine neuartige Möglichkeit dar, Klimamodelle und die in ihnen verwendeten Annahmen zu überprüfen und zu verbessern, schreiben die Meteorologen.
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