Tagung in Linz

In jeder Klasse sitzen 2 Legasthenie-Kinder

Oberösterreich
15.03.2007 20:42
Früher galten sie einfach als dumm, dabei sind sie oft sogar überdurchschnittlich begabt: Kinder mit Lernstörungen oder Überaktivität. Am bekanntesten ist Legasthenie. In jeder Klasse sitzen ein bis zwei Kinder mit dieser Lese-Rechtschreib-Schwäche. Zu diesen Themen findet morgen, Samstag, in Linz eine Tagung statt.

„Kinder mit Problemen in der Schule werden mehr, es ist fast eine Zeiterscheinung“, beobachtet auch Roland Spitzlinger, Leiter des Bildungszentrums St. Magdalena in Linz. Dort referieren Experten morgen von 9 bis 16 Uhr (Anmeldung: office@bz-magdalena.at).

Neben der Lese-Rechtschreib-Schwäche befasst sich die Tagung mit „Aufmerksamkeitsdefizitstörung mit Hyperaktivität“ (ADHD) und Dyskalkulie (Rechenstörung). Das Bildungszentrum bietet auch Ausbildungslehrgänge für Lehrer und Kindergärtnerinnen an. Spitzlinger: „Ein Schweißer muss ja auch geschult werden. Ebenso die Pädagogen für den Umgang mit Lernstörungen.“

„Legasthenie verfolgt Menschen lebenslang“
Die LRS-Therapeutin Mag. Carola Neuhauser spricht bei der Tagung in Linz über Legasthenie im Jugend- und Erwachsenenalter und neue Erkenntnisse, wie man sie in den Griff bekommt.

Meist ist nur von Kindern mit Legasthenie die Rede.
Aber sie ist mit der Schule nicht vorbei, Legastheniker bleibt man ein Leben lang. Studien beweisen: Unbehandelt lässt sie Erwachsene auch bei vielen anderen Sachen scheitern.

Woran zum Beispiel?
Sie machen seltener Matura, haben häufiger psychische Probleme oder Schwierigkeiten am Arbeitsplatz.

Deshalb soll die Therapie wahrscheinlich so früh wie möglich beginnen.
Natürlich. Erste Anzeichen gibt es schon früher, aber die endgültige Diagnose wird Mitte bis Ende der zweiten Klasse möglich.

Worauf soll man achten?
Risikofaktoren sind: familiäre Häufung, verzögerte Sprachentwicklung und Defizite - wie Schwierigkeiten, Laute herauszuhören.

Aber es gibt Hilfe.
Nach altem Konzept trainierte man Wahrnehmungsbereiche wie Feinmotorik. Aber das ist nicht die Ursache und bringt zu wenig. Heute geht man wissenschaftlich an die Sache heran, schon beim Austesten. Richtige Therapie minimiert das Symptombild.

Wer soll tätig werden?
Am ehesten die Lehrer. Aber in der Praxis erlebe ich es leider oft anders.

 

 

Foto: Krone

 

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