Gelder veruntreut?

Kroatien beantragt Auslieferung von Zagorec

Österreich
22.03.2007 07:27
Das kroatische Justizministerium hat am Mittwoch bei den österreichischen Behörden die Auslieferung von Ex-General Zagorec beantragt. Justizministerin Lovrin habe am Nachmittag den Auslieferungsantrag an das österreichische Justizministerium unterzeichnet, teilte das Justizministerium in Zagreb mit. Die Entscheidung über eine Auslieferung liegt bei Untersuchungsrichterin Forstner.

Zagorec, dem die Veruntreuung von Staatsgeldern vorgeworfen wird, war nach Ausstellung eines internationalen Haftbefehls in Österreich in Auslieferungshaft genommen worden und gegen eine Kaution von einer Million Euro am Freitag vergangener Woche auf freien Fuß gesetzt worden.

Zagorec soll im Jahr 2000, als er den Posten des Vize-Verteidigungsministers räumte, aus dem Safe des Ministeriums Schmuck in Höhe von mehreren Millionen Dollar entwendet haben, den er 1993 von einem deutschen Waffenhändler als Bürgschaft für fünf Millionen US-Dollar (3,76 Millionen Euro) erhalten haben soll.

Die Mittel sollten angeblich für den Kauf von Raketen-Systemen S-300 verwendet werden. Zagorec war seinerzeit als zweitwichtigster Mann hinter Minister Susak im Verteidigungsressort und Vertrauensmann des damaligen kroatischen Präsidenten Tudjman für die Logistik der Streitkräfte verantwortlich. Nach seiner Zeit im Verteidigungsministerium avancierte Zagorec zu einem der reichsten Männer in Kroatien, auch in Österreich gründete er mehrere Firmen.

Zagorec selbst wies die Korruptionsvorwürfe in einem Interview mit dem ORF zurück. "Die ganze Sache ist erfunden, denn es gab gar keine Edelsteine", sagte er gegenüber der Zeit im Bild 2 vom Mittwochabend. Er könne die Anklage gegen sich in Kroatien nicht verstehen.

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