Trotz Eiszeit

Die Erde war kein Schneeball

Wissenschaft
27.03.2007 17:08
Die Erde hat vor 544 Millionen Jahren eine schwere Eiszeit erlebt - vollständig mit Eis bedeckt war sie jedoch nicht. Neue Erkenntnisse deuten darauf hin, dass vor allem Teile des tropischen Ozeans eisfrei geblieben sind. Bisher hat man angenommen, dass der Planet vom Weltall aus betrachtet einem Schneeball glich. "Solche starken Klimaveränderungen in der Vergangenheit sind der Schlüssel, um die Funktionsweise unseres Klimasystems unter extremen Bedingungen zu verstehen", sagt Studienautor Philipp Allen vom Imperial College London.

Anhand von Gesteinsuntersuchungen im Norden des Oman konnten die Forscher nachweisen, dass sich in dieser Zeit kalte und mildere Phasen abgewechselt haben. Solche Perioden sind nur dann möglich gewesen, wenn es weiterhin eisfreie Meeresbereiche gegeben hat. "Wäre die Erde komplett zugefroren gewesen, hätte es diese Klimazyklen nicht gegeben", so Allen. "Die Erde hätte sich in eine trostlose Eislandschaft verwandelt, weil eine Verdunstung fast unmöglich gewesen wäre." 

"Einmal vollständig zugefroren wären die klimatischen Bedingungen zum Tauen des Eises kaum zu erreichen gewesen", erklärt Allen. Umso wichtiger sei deshalb die Frage, weshalb Teile des Meeres in den Tropen eisfrei bleiben konnten. Denn wäre die Erde vollständig zugefroren, hätte die Evolution möglicherweise einen völlig anderen Weg eingeschlagen. Und diese Studie hätte es nie gegeben…

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