Saugnapf-Beifahrer

Navigationssysteme im Test

Motor
28.03.2007 16:04
Früher hat man noch Straßenkarten gelesen. Damit hat man zwar oft nicht ans Ziel gefunden, dafür war im Normalfall die Beifahrerin Schuld, wenn man sich wieder mal verfranst hat. Heute übernimmt den Job das Navigationssystem. Anlass zum Streit mit der sympathischen Stimme gibt es nur selten. Der „Konsument“ hat tragbare Geräte getestet – eines ist komplett durchgefallen.

Am besten funktionieren natürlich die fest eingebauten Navigationssysteme, die sind aber auch ziemlich teuer. Wer sich das nicht leisten kann oder will oder einfach ein Auto ohne hat, für den sind mobile Navis – also die, die man mit einem Saugnapf an die Windschutzscheibe heftet - die Lösung. Die Preise für die elektronischen Beifahrer sind ziemlich gesunken, die 15 Testgeräte kosten zwischen 250 und 660 Euro. 

Ansagen könnten besser sein
Zehn Test-Routen sind die Konsument-Tester jeweils abgefahren. Fast immer wurde das Ziel erreicht. „Lediglich das Test-Schlusslicht Yakumo EazyGo hatte hier massivste Schwierigkeiten, alle anderen bewältigten ihre Aufgabe beim Finden der idealen Route im Stadtverkehr wie bei den Überlandfahrten zumindest ‚durchschnittlich’“, so die Tester. Allerdings dürften Anzeige beziehungsweise Ansage der Richtungsangaben exakter sein. „Eine verbesserte Handhabung wäre bei fast allen Geräten wünschenswert, wenngleich diese wiederum nicht so kompliziert ist, dass jemand, der halbwegs mit einem Handy oder einer Waschmaschine umgehen kann, damit nicht zumindest mittelfristig zu Rande käme.“ Eine Beifahrerin ist manchmal komplizierter. 

Rund die Hälfte der getesteten Geräte kann sogar aktuelle Verkehrsmeldungen verarbeiten und im Falle eines Staus Ersatzrouten vorschlagen (TMC-Funktion). Das ist allerdings davon abhängig, dass die Meldungen tatsächlich aktuell sind, und genau daran hapert es oft erfahrungsgemäß. 

Kostenfalle Kartenmaterial
Alle außer Blaupunkt haben Kartenmaterial für Westeuropa an Bord, die meisten geben aber nicht an, wie alt die Karten sind. Und altes Kartenmaterial ist lästig. „Laut Kartenhersteller Navteq ändern sich jährlich rund 15 bis 20 Prozent der Kartendetails. Dies zu recherchieren, sind Hundertschaften an Mitarbeitern ‚on the road’ – was die teilweise geschmalzenen Preise für Kartenmaterial und Aktualisierungen (meist ein- bis zweimal jährlich) erklären mag.“ So werden ab 60 Euro für ein einzelnes Land oder eine Gruppe von Ländern (etwa Polen, Ungarn, Slowakei, Tschechien um rund 60 Euro für TomTom bei Download via Internet), oder ab 150 Euro für eine Europakarte (bei TomTom bei Lieferung auf Speicherkarte) verlangt. „Hier kann ein vermeintliches Schnäppchen beim Gerätekauf schnell zur Kostenfalle werden“, warnt der „Konsument“. 

Übrigens gibt es nur zwei Kartenhersteller, mit deren Material die Navi-Geräte programmiert werden. Dennoch sind im Ergebnis die Unterschiede gewaltig. Unterschiedlich ist teilweise auch die Ausstattung. MP3-Player, Fotobetrachter, Handy-Freisprecher, sogar Video-Abspieler zählen bei vielen Geräten mittlerweile zu den Zusatzfunktionen. Auch das Kartenmaterial leitet einen nicht nur von A nach B, sondern gibt über Sehenswürdigkeiten an der Strecke Auskunft, über Tankstellen, Spitäler, Polizeistationen, Beisln und Parkhäuser… 

Die Ergebnisse im Überblick:

„gut“ wurden folgende Geräte bewertet (Punktzahl in Klammern):

  • TomTom GO 910 (72), 429,-- bis 699,-- Euro
  • Navman N60i (68), 357,-- bis 488,--
  • Medion GoPal PNA465 (66), 299,-- bis 379,--
  • TomTom ONE Europe (64), 334 bis 470,--
  • Navigon Transonic 7000 (62), 420,-- bis 549,--
  • Pioneer AVIC-S1 (62), 379,-- bis 614,--
  • Fujitsu Siemens Pocket LOOX N110 (60), 317,-- bis 505,--
  • Nokia 330 (60), 345,-- bis 445,--

„durchschnittlich“ sind:

  • Becker Traffic Assist Highspeed II 7988 (58), 307,-- 454,--
  • Falk N120 (54), 311,-- bis 487,--
  • Garmin nüvi 660 (50), 488,-- bis 660,--
  • Blaupunkt Travel Pilot Locca 3.3 (48), 251,-- bis 324,--
  • klickTel Navigator K580 (48), 361,-- bis 531,--
  • ViaMichelin Navigation X-980T Europa (48), 507,-- bis 599,--

„nicht zufriedenstellend“:

  • Yakumo EazyGo XSC – Europa (16), 252,-- bis 379,--

Den kompletten Test findest du in der aktuellen "Konsument"-Ausgabe.

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(Bild: KMM)
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