Vor 12.500 Zuschauern in der ausverkauften Münchner Olympiahalle begannen beide Boxer den Kampf sehr verhalten. Gerade Hill wirkte ungewohnt passiv und blieb unter seinen Möglichkeiten. Auch Maske hielt sich deutlich zurück. Wie beim ersten Aufeinandertreffen zeigten die Kontrahenten eine enttäuschende Leistung.
Erst in der achten Runde gab es bei einem Kopfstoß von Maske den ersten Aufreger. Hill blutete stark über dem linken Auge. Der Ringrichter wertete die Aktion als absichtlichen Kopfstoß und zog Maske einen Punkt ab. Nach Pfiffen der enttäuschten Fans in der zehnten Runde wurde Maske aber aktiver und sicherte sich gegen den durch herunterlaufendes Blut behinderten Hill im Schlussspurt den Sieg.
Im Gegensatz zu Maske hatte Hill seine Karriere nie beendet und stand seit dem ersten Kampf der beiden 1996 kontinuierlich im Training. Im Januar 2005 hatte der Amerikaner den Weltmeistertitel im Cruisergewicht im Kampf gegen einen 13 Jahre jüngeren Rivalen erobert. Zahlreiche Experten hatten Maske abgeraten, ein Comeback nach derart langer Pause zu versuchen. Sportärzte hatten gewarnt, dass seine Reflexe nicht mehr auf dem Stand früherer Jahre seien und er seine Gesundheit aufs Spiel setze.
Maske hatte seine Rückkehr in den Ring mit der nicht verarbeiteten einzigen Niederlage seiner Profi-Karriere gegen Hill 1996 begründet. Nunmehr hat der Olympiasieger von 1988 als Profi 32 Kämpfe bestritten und davon 31 gewonnen. Ob er seine Karriere im Ring nun fortsetzen wird, ist offen. Für Hill stehen 56 Kämpfe zu Buche, von denen er 50 gewonnen hat. Erstmals Weltmeister war der Schützling von Trainer Mike Hall vor 20 Jahren. Für den Kampf kassierte Maske rund 1,5 Millionen Euro. Hill erhielt 1,2 Millionen Euro.
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