Nicht, dass die Vorgruppe keinen satten Sound zustande gebracht hätte, doch als sie ihre Instrumente wieder einpackte, war die Bühne endlich frei für Juliette Lewis, die Ausnahmekönnerin mit Ecken und Kanten.
Um exakt 21 Uhr stürmte die überaus grimmig aus ihrem Indianerkostüm blickende Juliette auf die Bühne und legte gleich rasant los. Drei Nummern lang gab's deftigen Rock, ehe sie Kontakt zum Publikum aufnahm: "I am Juliette Lewis", brüllte sie ins Mikro, um nach einer Kunstpause mit betont gelangweilter Stimme hinzuzufügen: "And you are Vienna". Damit war wieder für klare Verhältnisse gesorgt...
BHs für Juliette
Weiter ging's mit "Hot Kiss", "Sticky Honey" und "Killer", drei Nummern vom aktuellen Album "Four on the Floor", die die schräge Sängerin zornig-trotzig in die stickige Arena-Halle schmetterte. Danach trat der (starke) Sound der Licks eher in den Hintergrund und Juliettes raue Stimme in den Vordergrund. Sie kokettierte, was das Zeug hielt - und so wie es aussah, nicht nur mit dem männlichen Teil des Publikums, denn warum sollten sonst BHs auf die Bühne fliegen...
Inzwischen stand auch die sichtbar durchtrainierte 33-Jährige schweißnass im Scheinwerferlicht. Es kam, was kommen musste: Juliette zog sich bis auf Leder-BH und Leder-Leggins aus, ging mit den Publikum noch mehr auf Tuchfühlung und sprang eine (die einzige) butterweiche Ballade später in die jubelnde Menge. Danach hauchte sie ein "Dankeschön" ins Mikro. Gänsehaut pur!
Stimmung am Überkochen
Doch das war's noch lange nicht: Die Show ging mit "Four on the Floor"-Songs weiter. Juliette tanzte sich in Trance, ging zu Boden, Kletterte auf die Boxen und schmuste mit all ihren Musikern. Als sie schließlich noch eine exzellente Cover-Version des Donna-Summer-Klassikers "Hot Stuff" und anschließend "Get Up" zum Besten gaben, war die Stimmung endgültig am Überkochen.
Weil's so schön war, gab es noch drei Zugaben. Vor dem letzten Song nahm Juliette noch ein Bad in der Menge, die sie auf ausgestreckten Händen bis ans hintere Ende der Halle und wieder zurück trug. Sie ist einfach eine Mordsfrau. Und das nicht nur wegen ihrer Rolle in "Natural Born Killers"...
Übrigens: "Drahdiwaberl"-Legende Stefan Weber ließ sich das Spektakel auch nicht entgehen und niemand kann so geil Headbangen wie Juliette Lewis!
Alle Bilder (c) Andi Graf
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