Der österreichische Langlauf- und Biathlon-Sportdirektor Walter Mayer wird lebenslang gesperrt. Damit zieht der Internationale Skiverband (FIS) einen Strich unter den Olympia-Skandal von Salt Lake City, wo im März 2002 nach der Abreise der österreichischen Ski-Langläufer in deren Quartier Bluttransfusionsgeräte gefunden worden waren.
Außerdem gesperrt werden die LangläuferAchim Walcher und Marc Mayer, Sohn von Walter Mayer, bis zum 20.März 2005. Zur Begründung hieß es: "...weil diebeiden gegen die nach dem Fund vorgenommene Disqualifikation durchdas Internationale Olympische Komitee (IOC) für die Wettkämpfein Salt Lake City beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS)Einspruch erhoben und im letzten Winter Weltcup-Wettbewerbe bestritten.Der Einspruch war am 20. März 2003 abgewiesen worden."
"Kein positiver Doping-Befund" "Es gibt keine positive Doping-Kontrolle, das isteine absolut gesteuerte Sache. Es fehlt die Grundlage, und daherwerde ich zum Internationalen Sportgerichtshof gehen und, wennnötig, die FIS auch zivilrechtlich klagen. Und wenn ich meinHäuserl verkaufen muss", meinte Walter Mayer. Mayer war bereitsam Sonntagabend von ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel,der ebenfalls im FIS-Vorstand sitzt, die Entscheidung aber nichtmitgetragen hat, von der Entscheidung informiert worden.
Weniger geht nicht FIS-Generalsekretärin Sarah Lewis, die auch fürDoping zuständig ist, kommentierte die Sperre mit der Einhaltungdes Reglements, in der für Offizielle nur eine Strafe, ebenlebenslängliche Sperre, vorgesehen ist. "Es war ein Vergehengegen das FIS-Doping-Reglement. Wir haben in unserem Reglementnur eine Strafe vorgesehen", so Lewis.
Blut mit Ozon bestrahlt Die Sperre erfolgte wegen des Blutbeutelfundes imQuartier der österreichischen Langläufer. Der Fund dieserund weiterer medizinischer Utensilien wird dem Blut-Doping gleichgesetztund entsprechend geahndet. Mayer sen. hatte seinerzeit zugegeben,zur schnelleren Regeneration einigen Athleten eine geringe MengeBlut entnommen und mit Ozon bestrahlt zu haben. Seiner Meinungnach falle das aber nicht unter die Doping-Bestimmungen des IOC.
Seine Pläne mit der Rückkehr als Langlauf-Trainerhabe Mayer vorerst zurückgestellt, im Biathlon möchteer dagegen in der kommenden Saison als Cheftrainer arbeiten. ZurErklärung: Im Biathlon ist die FIS nicht oberste Instanz,sondern die Internationale Biathlon-Union (IBU).
50 km-Sieger Johann Mühlegg (Spanien) warseinerzeit des Dopings überführt worden. Der CAS hattedie von der FIS wegen der Einnahme des Blutdopingmittels Darbepoetinausgesprochene Sperre bis zum 20. Februar 2004 am 24. Januar 2003in Lausanne bestätigt.
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