Asbestverseucht

World-Trade-Center-Staub war tödliche Gefahr

Ausland
25.05.2007 08:47
Der asbestverseuchte Staub des einstürzenden World Trade Centers bei den Terroranschlägen vor mehr als fünf Jahren in New York war für Retter und Anwohner eine tödliche Gefahr. Das wurde jetzt erstmals vom obersten städtischen Gerichtsmediziner Charles Hirsch offiziell anerkannt. Hirsch schrieb in einem Brief, er sei "über einen vernünftigen Zweifel hinaus" sicher, dass der Staub zum Tod der 42-jährigen Bürgerrechtsanwältin Felicia Dunn-Jones im Februar 2002 beigetragen habe. Die Entscheidung könnte Auswirkungen auf hunderte von Fällen haben, in denen Feuerwehrleute, Polizisten und Rettungskräfte gerichtlich darum kämpfen, als Opfer der Terrorattacken vom 11. September 2001 anerkannt zu werden.

Hirsch erklärte einem Bericht der "New York Times" vom Donnerstag zufolge, er werde die Todesurkunde von Dunn-Jones entsprechend ändern. Statt eines natürlichen Todes soll nun Tod durch Gewalteinwirkung eingetragen werden. Außerdem wird ihr Name mit auf die Liste der Anschlagsopfer aufgenommen. Die Zahl der Menschen, die bei den Flugzeugattacken islamistischer Terroristen auf die Zwillingstürme starben, steigt damit nach Angaben der Zeitung auf 2750.

Die Opferanwälte begrüßten die Entscheidung. "Der städtische Gerichtsmediziner hat jetzt anerkannt, was tausende erkrankter Menschen und ihre Ärzte schon lange wussten: dass der Staub von Ground Zero gefährlich und sogar tödlich war", erklärte Anwältin Carolyn Maloney.

Felicia Dunn-Jones war dem Staub der zusammenstürzenden Hochhäuser nur vergleichsweise kurz ausgesetzt, als sie von ihrem Büro einige Blocks entfernt nach Hause rannte. Dennoch bekam sie kurz darauf Atem- und Lungenprobleme und starb fünf Monate später an Sarcoidosis, einer Krankheit, die oft mit Umweltunfällen in Verbindung gebracht wird. Dabei bilden sich an lebenswichtigen Organen kleine Gewebeknötchen, die zusammenklumpen und damit tödlich wirken können.

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