Mühsam sei für Grzebski vor allem, sich an die veränderte Alltagswelt Polens zu gewöhnen, berichtet die Zeitung Dziennik. Schließlich könne er sich nur an das Leben in einem kommunistischen Land erinnern. „Als ich ihm ein neues Hemd kaufen wollte, war er erstaunt, dass die Geschäfte sonntags geöffnet haben“, erzählte seine Ehefrau Gertruda.
Wie "Goodbye Lenin"
Noch größer war Grzebskis Überraschung über das reiche Warenangebot und das Ende der Lebensmittelmarken. Bevor er im Alter von 46 in ein Koma fiel, herrschte noch der Kommunismus - und da gab es ja bekanntlich weder Vielfalt noch Auswahl.
Grzebskis Schicksal erinnert an den Film „Goodbye Lenin“, wo es um eine Komapatientin geht, die im Kommunismus „einschlief“ und in der freien Welt aufwachte. Handys kennt der 65-Jährige ebenso wenig wie das Internet oder Reality-Shows. Selbiges gilt auch für Terrorismus à la 9/11, freie Meinungsäußerung oder die Europäische Union. Gut möglich, dass Jan Grzebski noch nie eine Mikrowelle gesehen hat!
Wunder… gibt es immer wieder
Vor rund vier Jahren war in den USA ein 40-Jähriger aufgewacht, der nach einem Unfall im Jahr 1984 etwa 19 Jahre lang im Koma gelegen hatte. Anfang 2005 hatte eine 38-jährige US-Amerikanerin überraschend begonnen, zu sprechen, nachdem sie 20 Jahre lang stumm im Wachkoma gelegen hatte. In beiden Fällen hatten die Ärzte keine Erklärung dafür, was die wundersame Verbesserung auslöste.
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