Herzstück des Spiels ist natürlich der Karrieremodus. Ausgerüstet mit einem Startkapital gilt es sich hier zu Beginn auf eine Region festzulegen, die nicht nur die angebotenen Rennen, sondern auch die zur Verfügung stehenden Autos bestimmt. Doch keine Angst: Egal ob Nordamerika, Asien oder Europa - Autos gibt es in "Forza 2" en masse.
Über 300 Vehikel fanden den Weg ins Spiel - vom schnöden Golf über den teuren Lexus bis hin zu PS-starken Prototyp-Boliden. Hat man sich für einen Wagen entschieden, darf in der Werkstatt nach Herzenslust herumgeschraubt werden. In der Tuning-Abteilung kümmert sich der Spieler um Stabilisatoren, Aufhängung, Federn oder Differenzial, ehe in der Lackiererei der optische Feinschliff vorgenommen wird. Stunden können vergehen, ehe das Auto den persönlichen Wünschen entspricht.
Dann könnte es theoretisch auf die Rennstrecke gehen, allerdings lohnt zuvor noch ein Blick in das Optionen-Menü, um den Schwierigkeitsgrad festzulegen. Vollprofis schalten sämtliche Hilfen einfach aus und geben sich dem puren Simulations-Fahrspaß hin, blutige Anfänger freuen sich hingegen über die angezeigte Ideallinie, Traktionskontrolle, automatisches Getriebe oder eine geringe Gegner-KI. Fast am wichtigsten ist jedoch der Punkt "Schaden" - bestimmt er doch, ob die Kollisionen mit Bande und Mitstreitern nur kosmetische Veränderungen am Auto mit sich bringt oder sich ernsthaft auf das Fahrverhalten auswirkt.
Bei der Wahl der passenden Rennstrecke hat der Spieler dann abermals die Qual der Wahl. Die über den gesamten Erdball verteilten Raceways, über 60 an der Zahl, stehen oftmals in einer kurzen oder einer langen Variante zur Verfügung und können zudem auch umgekehrt befahren werden. Bevor man sich jedoch über den Amateur-Cup zum Profi aufschwingt, winkt das Versuchsgelände. Ohnehin darf nicht gleich auf jeder Strecke durchgestartet werden, sind doch verschiedene Anforderungen an die Rennen gekoppelt. Wer nicht über den nötigen Wagen oder PS-Klasse verfügt, muss sich im Warten üben.
Trägt man bei einem Rennen schließlich den Sieg davon, werden nicht nur neue Wagen oder Strecken freigeschaltet, es winken auch eine saftige Prämie und ein Stufenaufstieg. Mit dem gewonnenen Geld dürfen dann neue Schlitten gekauft oder alte gepimpt werden. Je mehr Siege man erzielt, umso mehr Rabatt gibt es auch beim Upgrade-Lieferanten ums Eck. Motor, Karosserie, Reifen und Felgen sowie Antrieb und Fahrwerk können dann verbessert oder gleich ganz ausgetauscht werden.
Wer hingegen eine längere Durststrecke hinter sich hat und knapp bei Kasse ist, kann den eigenen Boliden auch online versteigern. Off- und Online-Modus greifen bei "Forza 2" nämlich nahtlos ineinander. Umso mehr sollte man sich ansehen, gegen wen man online antritt, da sonst die eigene Offline-Karriere darunter leidet. Multiplayer-Rennen lassen sich jedoch nicht nur über Xbox Live, sondern auch via System Link oder Splitscreen mit einem zweiten Fahrer austragen. Zu guter Letzt bietet "Forza" noch einen Arcade-Modus, in dem der Spieler schnell und unkompliziert Schaurennen, Rennen auf Zeit oder freie Läufe absolvieren kann.
Dass "Forza 2" nicht nur in Sachen Gameplay, sondern auch in optischer Hinsicht eine mehr als gute Figur macht, versteht sich da fast schon von selbst. Vor allem die auf Hochglanz polierten Karosserien und das grandiose Schadensmodell, bei dem wirklich jede noch so winzige Kollision eine Schramme hinterlässt, wissen zu überzeugen. Auch die Strecken glänzen durch den hohen Grad an Realität, wirken dadurch allerdings eine Spur zu steril. Ein wenig mehr "Action" links und rechts der Strecke hätte nicht geschadet. Wie mittlerweile üblich, können die Rennen übrigens aufgezeichnet und auch Fotos geschossen werden. Letztere können per Klick auf der Forza-Website anderen Usern zugänglich gemacht werden.
Volle Punktzahl hingegen wieder für den Sound, der je nach Kamera-Perspektive (eine Cockpit-Perspektive gibt es leider immer noch nicht) die Motoren mal mehr oder weniger laut dröhnen lässt, und die Musik, die von N.E.R.D. bis Natasha Bedingfield für jeden Geschmack etwas bietet.
Fazit: "Forza 2" ist, um es kurz zu machen, die derzeit beste und umfangreichste Rennsimulation für die Xbox 360. Hunderte Autos, zahlreiche Strecken und die schier unendlichen Möglichkeiten des Tunings bieten Suchtpotential für Wochen. Der ausgewogene, individuell anpassbare Schwierigkeitsgrad sorgt zudem dafür, dass sowohl Einsteiger als auch Profis voll auf ihre Kosten kommen – on- wie offline.
Plattform: Xbox 360
Publisher: Microsoft
Krone.at-Wertung: 94%
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