Kriegsvorwand

UNO stellt Suche nach Atomwaffen im Irak ein

Ausland
01.07.2007 14:22
Gut vier Jahre nach dem Einmarsch der Amerikaner im Irak wegen der angeblichen Bedrohung durch Saddam Husseins geheime Massenvernichtungswaffen haben die Vereinten Nationen die Suche nach diesen Waffen formal eingestellt. Der Sicherheitsrat verabschiedete am Freitag mit 14 von 15 Stimmen eine Resolution, die die mit der Waffensuche beauftragte UN-Kommission UNMOVIC auflöst und die Internationale Atomenergieorganisation IAEO von ihrer Aufgabe befreit, mögliche Nuklearwaffen im Irak finden. Russland enthielt sich bei dem Votum der Stimme.

Der amerikanische UN-Botschafter Zalmay Khalilzad sprach anschließend vor Journalisten von einem „historischen Tag“. Angesprochen auf die falschen Informationen über Saddams angebliches Arsenal von atomaren, chemischen und biologischen Waffen, sagte er: „Wir machen alle Fehler.“

Vor der Invasion Kuwaits durch den Irak sei Saddams militärische Stärke unterschätzt worden. Vor dem Einmarsch der Koalitionstruppe im März 2003 sei sie dann überschätzt worden, sagte der amerikanische Spitzendiplomat. Sein russischer Amtskollege Witali Tschurkin stimmte zu, dass es an der Zeit gewesen sei, "dieses Kapitel zu schließen".

Iraker sollen nicht mehr für Kuwait-Invasion zahlen
Der irakische UN-Botschafter Hamid al Bayati begrüßte die Resolution vor allem in Hinblick auf die Gelder, die durch die Auflösung von UNMOVIC frei würden und der irakischen Bevölkerung zu Gute kämen. Jetzt müsste der Sicherheitsrat das irakische Volk nur noch von den Wiedergutmachungszahlungen an Kuwait befreien, forderte Al Bayati. "Die Iraker dürfen nicht für die Invasion von Kuwait zur Kasse gebeten werden", sagte er. "Das war Saddams Verbrechen". 

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