Der Mawgu, ein altes Übel, hat nämlich die Kontrolle über die Insel übernommen und versucht nun über einen Raum-Zeit-Riss von seiner Höhle aus die Energie der Welt, ja sogar des ganzen Universums abzusaugen. Klingt logisch - zumindest soll es das. Glücklicherweise naht Rettung bereits in Form von "Spongebob und seinen Freunden".
Dieser Vortitel ist allerdings etwas irreführend, da es sich bei der "Schlacht um die Vulkaninsel" keineswegs um ein reinrassiges Spongebob-Abenteuer handelt. Zwar kommen auch Seestern Patrick und Eichhörnchen Sandy zum Einsatz, und selbst Thaddäus hat einen Gastauftritt, mit Danny Phantom, Timmy Turner und Samantha Manson schleichen sich aber einige Comic-Helden ins Spiel, die mit dem gelben Schwamm eigentlich so gar nichts zu tun haben. Der englische Titel: "Nicktoons: Battle for Volcano Island" ist da schon treffender.
Wer die amüsanten Episoden aus dem Leben des in Bikini Bottom wohnenden Schwammes kennt, der wundert sich dann auch über die ungewohnte Aggressivität, die der ansonsten so friedliebende Spongebob an den Tag legt. Schließlich gilt es in dem Jump'n'Run doch auch die Insel von allerlei Gegnern zu befreien. Allen sechs spielbaren Charakteren stehen zu diesem Zweck ein Button zum Schlagen und einer zum Schießen zur Verfügung - im Fall von Spongebob wird Gott sei Dank dann doch nur mit Seifenblasen geschossen.
Wenn nicht geprügelt und geschossen wird, dann dürfen die vom Spieler per Knopfdruck jederzeit frei wählbaren Charaktere auch allerlei Hüpfpassagen bewältigen. Da wird an Netzen geklettert, über Schildkrötenpanzer gesprungen oder an herunterkrachendenden Felsblöcken vorbei navigiert. Klassische Jump'n'Run-kost eben. Aufgelockert wird das Geschehen durch kleinere Mini-Games, etwa wenn die Helden eine Kokosnuss-Kanone bedienen dürfen.
So richtig Stimmung will aber trotzdem nicht aufkommen, da sich Levelaufbau und gegnerische Monsterscharen auf Dauer einfach zu sehr ähneln. Hinzu kommt, dass die spielbaren Charaktere zwar unterschiedlich aussehen und über unterschiedliche Waffen bzw. Schläge verfügen, sich aber in der Spielweise nicht voneinander unterscheiden. Am ehesten motivierend wirkt sich da noch der Umstand aus, dass im Spiel jede Menge Items einzusammeln sind, mit denen sich Bilder, Zwischensequenzen, Bonus-Kostüme oder auch -Levels freischalten lassen.
Auch optisch ist die "Schlacht um die Vulkaninsel" leider nur Mittelmaß. Zu den, wie bereits erwähnt, sich oft ähnelnden Levelelementen gesellt sich eine fixe Kamera, die dank nicht wählbarer Perspektive des Öfteren Abstürze provoziert. Die Musik kann da schon eher überzeugen, was von der Synchronisation jedoch nicht behauptet werden kann: Die Original-Sprecher konnten leider nicht gewonnen werden, zudem sind die Dialoge oftmals schlichtweg einfallslos.
Fazit: "Schlacht um die Vulkaninsel" ist nicht besonders schlecht, aber eben auch kein Meilenstein. Freunde der Nick-Comics bekommen ein durchschnittliches Jump'n'Run geboten, das mit dem Witz und Humor einer Spongebob-Folge nichts gemein hat und durch seine konfus zusammengewürfelte Geschichte eher verwirrt denn unterhält. Am meisten Spaß bereitet das Spiel noch im Koop-Modus, wenn sich ein Spieler per Knöpfchendruck jederzeit in das Geschehen einklinken kann.
Plattform: PS2 (getestet), NDS, GBA
Publisher: THQ
Krone.at-Wertung: 64%
von Sebastian Räuchle
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