Seen oder Ozeane waren auf dem Jupiter-ähnlichen Planeten nicht zu erwarten - dafür ist er mit Temperaturen von rund 1.000 bis 1.200 Grad Celsius zu heiß. In der Atmosphäre solcher Planeten vermuteten Astronomen jedoch gasförmiges Wasser. Um es zu finden, bedienten sich Tinetti und ihre Kollegen eines Tricks: HD 189733b umkreist sein Zentralgestirn so, dass er von Zeit zu Zeit genau zwischen ihm und dem Teleskop steht. Dann strahlt das Licht seiner Sonne zunächst durch seine Atmosphäre hindurch, bevor es vom Spitzer-Teleskop empfangen wird.
Verschiedene Moleküle in der Atmosphäre des Gasplaneten halten dabei verschiedene Anteile des Lichts zurück. Auf diese Weise verrät sich auch das Wasser: Aus der unterschiedlich starken Absorption bei verschiedenen Wellenlängen können Astronomen auf die dafür verantwortlichen Atmosphärenbestandteile schließen. "Dies ist der erste überzeugende Beweis für Wasserdampf in der Atmosphäre eines extrasolaren Planeten", urteilt Heather Knutson von der Harvard-Universität im "Nature".
Ähnliche Entdeckung im April
Bereits im April hatte Travis Barman vom Lowell-Observatorium in Flagstaff (US-Staat Arizona) berichtet, auf ganz ähnliche Weise Wasser bei einem anderen, ebenfalls Jupiter-ähnlichen Planeten namens HD 209458b im Sternbild Pegasus gefunden zu haben. Diese Resultate sind zur Publikation im Fachblatt "Astrophysical Journal" angenommen.
Der rund 64 Lichtjahre von unserer Sonne entfernte HD 189733b sei unbewohnbar, schreibt Tinetti in einer Mitteilung. "Unsere Entdeckung zeigt, dass Wasser da draußen üblicher ist als bislang gedacht, und dass unsere Methode dazu benutzt werden kann, künftig lebensfreundlichere Umgebungen zu untersuchen." HD 189733b ist rund 15 Prozent größer als der Jupiter. Er ist so heiß, weil er einen sehr kleinen Abstand zu seinem Zentralgestirn hat.
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