Bindermichl-Streit

Bei Sicherheit im Tunnel gespart

Oberösterreich
15.07.2007 19:30
Am Eröffnungstag noch von Politikern als grandioses „Jahrhundertwerk“ gepriesen, jetzt als 175 Millionen teurer Mega-Pfusch verdammt: Der Bindermichl-Tunnel in Linz! Auch „Krone“-Leser schreiben sich den Ärger über Staus und Unfälle von der Seele: Die meisten halten den Tunnel für eine Fehlkonstruktion, bei dem auf Kosten der Sicherheit gespart wurde.

Nach Durchsicht der großen Menge an ersten Leser-Reaktionen wird schnell klar: Für das Gros der Tunnelbenützer auf der Mühlkreisautobahn ist eine Fehlkonstruktion schuld an der Misere. Der Grundtenor: Bei der Sicherheit wurde der Sparstift angesetzt. Vor allem seien die Bodenmarkierungen bei trockener Fahrbahn nur schlecht, bei nasser gar nicht erkennbar.

Die Beleuchtung im Tunnel sei viel zu gering. Zudem gehören auch die Überkopfwegweiser extra und weit besser beleuchtet. „Sie sind derzeit viel zu spät gut sichtbar“, kritisiert Heidi E. aus Traun. Ein Missstand, auf den die „OÖ-Krone“ schon vor Wochen hinwies: Ein Bauexperte aus Linz hat diese Mängel scharf kritisiert und auf die Gefahren der schlechten Beleuchtung hingewiesen. Auch LH-Vize Erich Haider hatte mehrere dringende Maßnahmen aufgelistet, um das Stau- und Unfalldilemma im Bindermichl-Tunnel zu beenden.

Reaktionen
Otto Haugeneder, per E-Mail: Es ist kein Wunder, dass so viele Unfälle vorkommen. Schon bei der Einfahrt hat man das Gefühl, in eine Dunkelkammer zu kommen. Die Lichter sind schwach, die Bodenmarkierungen schlecht.

Frank Winkler, per E-Mail: Es ist leicht, die Schuld auf die Autofahrer zu schieben. Ich halte es für eine planerische Fehlleistung, schon 100 Meter nach einer Auffahrt eine Abfahrt einzurichten, die dann von der linken Spur wieder abgeht.

Barbara Desch, Riedau: Ich fahre 20.000 Kilometer pro Jahr und mehr. Aber bis heute habe ich es noch nicht geschafft, mit dem Navi durch den Bindermichl zu fahren, ohne mich zu verfransen. Die Beschilderung ist ungenau und nicht ausreichend. Viele Lenker reißen dann das Auto herum, wechseln die Spur  und dann passieren schon die Unfälle.

Peter Lustig, Linz: Es wird im Bindermichl-Tunnel zu schnell, zu rücksichtslos und ohne die nötige Aufmerksamkeit gefahren. Jedes ausgereifte Sicherheitssystem scheitert an Unvermögen und Präpotenz der Verkehrsteilnehmer, sich an Verkehrsregeln auch zu halten.

Ihre Meinung unter Kennwort Voest bitte an die OÖ-Krone, Khevenhüllerstraße 31, 4020 Linz; Fax 0 732/77 12 90 oder E-Mail: ooe@kronenzeitung.at.

 

 

Foto: Chris Koller

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