Kaum zwölf Stunden vor der Tragödie war – wie berichtet – die 16-jährige Tatjana Oberschmidleitner aus Weilbach getötet worden, als ihr Freund (18) in Antiesenhofen mit dem Wagen einen Baum rammte. Der Bursch selbst erlitt nur Abschürfungen. In der Nacht zum Samstag dann die Tragödie in Mitterkirchen. Mit seinem Ford Mondeo schlitterte Michael Königshofer vom Güterweg, rammte drei Fichten und wurde noch in einen Wald geschleudert. Drei Stunden später fand eine Bäuerin am Heimweg zufällig das Wrack. „Für uns war der Einsatz doppelt tragisch, weil Michael ein Feuerwehrkamerad war“, sagt Andreas Moser, Kommandant-Stellvertreter der FF Mitterkirchen.
Reißt diese Unglücksserie – derzeit stirbt fast jeden zweiten Tag ein Radler, Auto- oder Motorradfahrer – nicht bald ab, ist heuer der positive Trend nicht zu halten, dass jedes Jahr weniger Tote zu beklagen sind. „Noch haben wir allerdings das drittbeste Jahr, wenn man die Unfallopfer zählt. Auch wenn jeder Unfall natürlich eine Katastrophe ist“, so LH-Vize und Verkehrsreferent Erich Haider (siehe Interview). Das Ziel, bis zum Jahr 2010 „nur“ noch 100 Todesopfer auf unseren Straßen zu zählen, ist aber in weiter Ferne.
Interview des Tages mit Erich Haider:
Ihr Ziel, die Anzahl der Todesopfer auf den Straßen zu halbieren, ist so gut wie außer Reichweite.
Heuer haben wir eine schlimme Unfall-Serie. Aber nach wie vor sind wir am richtigen Weg. Allerdings gibt es neue Trends. So verunglücken viele Motorradfahrer, und die Unfälle passieren an Orten, wo bisher noch nichts passiert ist.
Die Unfallhäufungspunkte sind entschärft, dennoch so viele Tote. Da ist guter Rat teuer.
Überall, wo wir präventiv wirken, verbessert sich die Situation. So war es, als wir das Motorrad-Sicherheitstraining angeboten haben. Sobald der Schwerpunkt dieser Arbeit verlagert wird, gibt`s wieder Rückschläge.
Patentrezept gibt es also noch keines.
Leider nein. Und kontrollieren alleine ist zu wenig. Dafür gibt`s auch nicht genug Polizei. Außerdem sind die Leute da schon auf der Straße und machen Fehler. Die Bewusstseinsbildung ist das Wichtigste. Denn 70 Prozent aller Unfälle werden durch zu hohes Tempo und zu geringen Abstand verursacht. Da gibt`s noch viel zu tun.
Foto: FF Mitterkirchen
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