Aids-Test nötig

Rekruten mussten sich Einwegrasierer teilen

Ausland
03.08.2007 21:24
Skurriler Zwischenfall beim Schweizer Heer: Weil sie bei der Rasurkontrolle durchgefallen waren, sind 20 Rekruten in der ersten Woche eines Ausbildungskurses von den Vorgesetzten zum sofortigen Rasieren abgeordert worden. Sie mussten sich dabei eine Hand voll Einwegklingen teilen - und kurz darauf zum HIV-Test.

"Die Zugführer haben in der Absicht, die Rasierkorrektur zu beschleunigen, nicht bedacht, dass theoretisch eine Infektion mit Hepatitis oder HIV möglich ist", sagte Oberfeldarzt Gianpiero Lupi zu einem Bericht des "Blick".

Als der Zwischenfall Anfang Juli bekannt wurde, habe man den Soldaten sofort einen HIV-, Hepatitis B- und Hepatitis C-Test angeboten. Dieser sei bei allen 20 Rekruten negativ ausgefallen. Ein weiterer Test in drei Monaten soll absolute Sicherheit geben. Die Aktion "Maier tauscht mit Müller" war beim Schweizer Heer ziemlich schief gegangen. Jetzt werden alle Ausbildungskommandanten darüber informiert, dass es aus medizinischen Gründen nicht erlaubt sei, Einwegrasierer - von verschiedenen Personen - mehrmals zu gebrauchen.

Aids-Hilfe: Ungeschickt, aber geringe Gefahr
Die Schweizer Aids-Hilfe stellte dazu fest, dass der Zwischenfall einfach ungeschickt gewesen sei und von mangelnder Sensibilität zeuge. Ein Sprecher der Organisation: "Es gibt aber keinen Grund zur Panik." Auch wenn mehrere Rekruten unmittelbar hintereinander die selbe Klinge gebraucht hätten, sei die Gefahr einer Ansteckung durch infiziertes Blut äußerst gering. Bei der Aids-Hilfe seien keine Fälle bekannt, in denen sich jemand durch das Benutzen der gleichen Rasierklinge mit dem HIV-Virus angesteckt hätte. Etwas größer sei die Übertragungsgefahr jedoch bei der Hepatitis C.

Symbolbild

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