Werbung wirkt

In Fast-Food- Verpackung schmeckt Essen besser

Wissenschaft
09.08.2007 15:49
Traurig, aber wahr: Kindern schmecken ein und dieselben Speisen besser, wenn sie in einer McDonald's-Verpackung stecken. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von Forschern der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health (USA). Was sich hinter dem Einpackpapier verbirgt, scheint für die Kids nebensächlich zu sein...

Die US-Forscher um Dina Borzekowski haben 63 Vorschulkindern zwischen drei und fünf Jahren zwei verschiedene Packungen "Happy Meals" mit je einem Viertel eines Hamburgers, Chicken Nuggets, Pommes, zwei Baby-Karotten und einem kleinen Becher Milch gegeben. Obwohl beide Packungen von der lokalen McDonald's-Filiale stammten, war nur eine in der Originalverpackung. Die zweite war von den Wissenschaftern in einem neutralen Papier ohne Logo des Herstellers eingepackt.

Die meisten Kinder gaben an, dass ihnen die Mahlzeit in der McDonald's-Verpackung besser geschmeckt habe, als jene im neutralen Papier. 76 Prozent der Kinder meinten, dass die Pommes in der McDonald's-Verpackung besser schmeckten, nur 13 Prozent waren der Ansicht, dass die neutral verpackten Pommes besser wären. Auch bei den Nuggets war das Urteil eindeutig: 60 Prozent bevorzugten McDonald's, nur zehn Prozent gaben den neutral verpackten die Präferenz.

Schon die Kleinsten sind markentreue Konsumenten
"Es ist keine Überraschung, das das Branding funktioniert", meint Borzekowski. Erstaunlich sei allerdings die Tatsache, dass bereits die Kinder zwischen drei und fünf Jahren derartig darauf reagieren. Deutlich wurde das auch in nachfolgenden Untersuchungen, wonach Kinder in Haushalten mit mehr Fernsehgeräten eine eindeutige Präferenz für die Marken zeigten.

Diese Erkenntnis sollte eigentlich dafür genutzt werden, gesunde und vitaminreiche Nahrung in buntes Papier zu stecken und damit der immer höheren Zahl an übergewichtigen Kindern entgegen zu wirken, meinen die Forscher in der Fachzeitschrift "Archives of Pediatrics" und merken an, dass es Marketing-Restriktionen für Kinder geben müsse. Experten haben errechnet, dass die US-Lebensmittelindustrie an die zehn Milliarden Dollar jährlich nur für Produkte der jüngsten Käuferschicht ausgibt. (pte)

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