Während der Deutsche seine persönliche Torflaute beendete, verlängerte Red-Bull-Keeper Timo Ochs die Torsperre der Mozartstädter in Pflichtspielen auf 493 Minuten. Angesichts des starken Auftritts der phasenweise klar überlegenen Ukrainer dürfen sich die Salzburger aber auf eine sehr schwere Auswärts-Aufgabe einstellen.
Leitgeb und Aufhauser in der Startelf
Die Trainerfüchse Giovanni Trapattoni und Mircea Lucescu hatten in ihren Mannschaftsaufstellungen jeweils eine Überraschung zu bieten. Der Italiener ließ Pitak auf der Bank und brachte vor den Augen von Teamchef Josef Hickersberger in Leitgeb einen zweiten ÖFB-Teamspieler neben Aufhauser. Der rumänische Donezk-Coach verzichtete zunächst auf Starstürmer Lucarelli und setzte auf das Angriffs-Duo Gladkij/Brandao.
In Summe tummelten sich in den Teams der im Stadion anwesenden Milliardäre bzw. Klub-Bosse Dietrich Mateschitz und Rinat Achmetow Profis aus elf Nationen auf dem Kunstrasen der mit 26.000 Zuschauern gut besuchten, aber nicht ausverkauften EM-Arena Wals-Siezenheim.
Ilsinho, der in der Offensive mit seinen brasilianischen Landsleuten Jadson, Fernandinho und eben Brandao von Beginn an beeindruckend kombinierte, bescherte den Salzburgern die erste Schrecksekunde. Sein Freistoß von halblinks (3. Minute) zog aber an Freund, Feind und auch knapp an der rechten Torstange vorbei. Die Ukrainer attackierten früh und waren über die gesamte erste Spielhälfte spielerisch klar überlegen, in Führung gingen aber früh die Salzburger.
Blackout von Donezk-Kapitän führt zu Elfmeter
Zu Hilfe kam ihnen dabei Donezk-Kapitän Tschigrinski, der sich ein totales Blackout leistete und einen Eckball von Vonlanthen im Stile eines Torhüters mit der rechten Hand spielte. Den verhängten Elfmeter verwandelte Alexander Zickler (10.) mit Zittern - Gäste-Keeper Pjatow berührte den eher unplatzierten Schuss - zum 1:0. Der deutsche Goalgetter, der das Abschlusstraining noch wegen Rückenproblemen abgebrochen hatte, beendete damit seine persönliche Torflaute nach 325 Minuten.
Entgegen der allgemeinen Erwartungen entwickelte sich weiter ein abwechslungsreiches, schnelles Spiel mit guten Offensivaktionen auf beiden Seiten. Die Salzburger waren bei einem wuchtigen, aber zu unplatzierten Dudic-Kopfball (19./Pjatow ohne Probleme) nach Steinhöfer-Flanke und einem 25-Meter-"Hammer" von Vonlanthen (33./Pjatow lenkte den Ball an die rechte Stange) nahe am 2:0. Donezk wurde durch einen 18-m-Schuss von Ilsinho (22./Ochs parierte) und einen gut angetragenen Jadson-Freistoß (29./knapp drüber) gefährlich.
Partie nach der Pause ruppiger
Ein nicht gegebenes Foul an Zickler (35.), der nach einem Leitgeb-Steilpass durch gewesen wäre, hatte zwischendurch für Aufregung gesorgt. Nach der Pause verteilte der slowenische Schiedsrichter Skomina in der ruppiger werdenden Partie zunächst drei Gelbe Karten innerhalb von sechs Minuten an Kovac, Dudic sowie Ilsinho. Das erste sportliche "Highlight" lieferte Gladkij (54.), der unmittelbar vor Ochs nur knapp an einer Flanke vorbeirutschte. Donezk blieb brandgefährlich, Salzburg hatte spielerisch kaum mehr etwas entgegenzusetzen, hielt aber kämpferisch dagegen.
Fernandinho (64./Flachschuss nach Doppelpass mit Jadson) schoss aus vollem Lauf ebenso am langen Eck vorbei wie Rat (67.). In der 74. Minute brachte Lucescu dann Lucarelli für Brandao, der wenige Augenblicke zuvor mit einem aufgesetzten Kopfball alleine vor Ochs (links am Tor vorbei) eine "Hundertprozentige" auf den Ausgleich vergeben hatte. Im Strafraum der Salzburger brannte es dann gleich wieder lichterloh, Kovac (75.) lenkte eine Srna-Freistoßflanke vor Ochs mit dem rechten Fuß an die linke Stange.
Aufhauser vergibt Chance auf das 2:0
Auf der anderen Seite hatte Aufhauser (78.) nach einer Flanke von Leitgeb die Riesenchance auf eine "perfekte" Ausgangsposition auf dem Kopf, verfehlte die rechte untere Ecke aber um Zentimeter. Auch Lucarelli (85.) kam noch zu seiner Gelegenheit, wurde beim Kopfball aber entscheidend von Miyamoto behindert. Im Finish brachten die aufopferungsvoll kämpfenden "Bullen" und Ochs (92./hielt einen Weitschuss) das erhoffte zu Null auch mit viel Glück über die Distanz.
Salzburg-Coach Giovanni Trapattoni zum Spiel: "Schachtjor war der erwartet schwere Gegner und war in der zweiten Hälfte besser. Wir haben in der ersten Hälfte gut gespielt. Ein 1:0 ist besser als ein 2:1. Der Gegner hätte sich ein Tor verdient gehabt, und Aufhauser hätte das 2:0 machen können. Ich habe der Mannschaft gratuliert."
Gesammelte Ergebnisse CL-Quali - 3. Runde/Hinspiele
MITTWOCH:
Toulouse - FC Liverpool 0:1 (0:1)
36.000. Tor: Woronin (43.)
Spartak Moskau (Stranzl) - Celtic Glasgow 1:1 (1:1)
67.000. Tore: Pawljutschenko (42.) bzw. Hartley (20.)
Tampere United - Rosenborg Trondheim 0:3 (0:2)
14.600. Tore: Koppinen (20.), Kone (22./82.)
BATE Borisow (BLR) - Steaua Bukarest 2:2 (1:0)
5.300. Tore: Radkow 840.), Blisnjuk (90.) bzw. Goian (58.), Dica (84.)
Fenerbahce Istanbul - Anderlecht Brüssel 1:0 (1:0)
40.000. Tor: Alex de Sousa (32.)
FK Sarajewo - Dynamo Kiew 0:1 (0:1)
Tor: Schazkitsch (12.)
Ajax Amsterdam - Slavia Prag 0:1 (0:0)
30.100. Tor: Kalivoda (76./Penalty)
Werder Bremen - Dinamo Zagreb 2:1 (0:1)
26.100. ore: Alemeida (46.), Jensen (85.) bzw. Balaban (45.+1)
FC Sevilla - AEK Athen 2:0 (0:0)
46.000. Tore: Fabiano (48.), Kanoute (65.)
Sparta Prag - Arsenal 0:2 (0:0)
19.600. Tore: Fabregas (72.), Hleb (90.)
FC Zürich - Besiktas Istanbul 1:1 (0:1)
14.100. Tore:Alphonse (97.) bzw. Delgado (3.)
DIENSTAG:
Valencia - Elfsborg Boras 3:0 (1:0)
45.000. Tore: Vicente (7.), Silva (59.), Morientes (71.)
Benfica Lissabon - FC Kopenhagen 2:1 (1:1)
55.700. Tore: Rui Costa (25./86.) bzw. Hutchinson (36.)
Lazio Rom - Dinamo Bukarest 1:1 (0:1)
40.000. Tore: Mutarelli (53.) bzw. Danciulescu (22.)
Glasgow Rangers - Roter Stern Belgrad 1:0 (0:0)
35.400. Tor: Novo (90.)
Rückspiele am 28./29. August. Die Sieger in der spielen Champions League-Gruppenphase.
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