In der Studie des University College London wurden 9.000 Britinnen und Briten auf ihre Körpermasse untersucht – mit einem ernüchternden Ergebnis: Die gesammelten Daten zeigen, dass im vergangenen halben Jahrhundert der Bauchumfang der durchschnittlichen britischen Frau um 17 auf 87 cm zugenommen hat. Weiters vergrößerte sich seit 1951 die Durchschnittsoberweite um 5 auf 99 cm, die Hüften um 5 auf 104 cm. Als Folge ist die Durchschnittsfrau heute um etwa 4,5 kg gewichtiger als noch in den 50er-Jahren.
Die Daten zu dieser Entwicklung wurden bekannt, nachdem der britische Familienminister Ed Balls darauf aufmerksam gemacht hatte, dass bei anhaltendem Trend bis zum Jahr 2050 mehr als die Hälfte der britischen Kinder bedrohlich fettleibig wären. Noch vor 12 Jahren seien weniger als 10 Prozent der Kinder übergewichtig gewesen, inzwischen seien es annähernd 17 Prozent. Es sei unbedingt notwendig, entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
22 Prozent der Briten haben Übergewicht
Natürlich hat sich der von gesteigerter Kalorienaufnahme und mangelnder Bewegung geprägte Lebensstil nicht nur auf die weibliche Figur ausgewirkt: Auch britische Männer sind heute um durchschnittlich 8,2 kg fetter als noch in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Unter den Erwachsenen sind beängstigende 22 Prozent derartig übergewichtig, dass ihre Gesundheit akut bedroht ist. Durch Fettleibigkeit verursachte Folgen wie Herzkrankheiten, Diabetes und Bluthochdruck kosten den britischen Staat jährlich rund 11 Billionen Euro.
USA fetteste Nation der Welt
Trotz dieser ernüchternden Zahlen liegen die Briten immer noch weit hinter den US-Amerikanern: Laut Studie des University College London sind Britinnen im Schnitt um 1,4 kg leichter und 1 cm schlanker als Amerikanerinnen, britische Männer bringen im Mittel 5,4 kg weniger auf die Waage und haben einen um 3 cm geringeren Bauchumfang.
Die britischen Wissenschaftler stellten fest, dass Kinder, die gemeinsame Mahlzeiten mit ihren Familien einnehmen, weniger zu Fettleibigkeit neigen als solche, die ihre Snacks alleine und vielleicht vor dem Fernseher zu sich nehmen. Kinder, die regelmäßig mit der Familie essen, tendierten weiters dazu, mehr Obst und weniger Limonadegetränke zu sich zu nehmen.
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