Die Abschlussstaffel um die Familie von Mafia-Boss Tony Soprano wurde zum besten Drama gekürt, zusätzlich nahm Drehbuchautor David Chase einen Emmy mit nach Hause. Auch die Regie wurde ausgezeichnet. Die "Sopranos"-Stars James Gandolfini und Edie Falco gingen leer aus, obwohl die Serie mit 15 Nominierungen als Favorit gegolten hatte.
Beste Hauptdarsteller
Stattdessen nahm James Spader ("Boston Leagal") den Preis als bester Hauptdarsteller mit nach Hause. America Ferrera gewann für ihre Rolle als Mauerblümchen in "Alles Betty!" (Vorlage für "Verliebt in Berlin") den Preis als beste Hauptdarstellerin in einer Komödie.
Den Preis für die beste Schauspielerin in einem Seriendrama erhielt Sally Field für ihre Rolle in "Brothers & Sisters". Die 60-Jährige hatte einige Mühe, ihre Dankesrede zu Ende zu bringen und musste das Publikum schließlich anflehen, doch bitte den Applaus einzustellen.
Beste Nebendarsteller
Schauspielerin Katherine Heigl wurde für ihre Nebenrolle als Dr. Isobel "Izzie" Stevens geehrt. "Nicht mal meine Mutter hatte mir heute Abend eine Chance eingeräumt", sagte die sichtlich bewegte Heigl in ihrer Dankesrede. Terry O'Quinn, der den mysteriösen John Locke in dem Drama "Lost" spielt, wurde als bester Nebendarsteller geehrt.
Preis für Newcomer-Komödie
In der Newcomer-Komödie "30 Rock" porträtieren Alec Baldwin und Tina Fey ("Saturday Night Live") den ganz normalen Wahnsinn hinter den Kulissen einer fiktiven Fernsehshow in New York City. "30 Rock" setzte sich in der Kategorie beste Komödie gegen "Grey's Anatomy" durch, die populäre Spitalserie über die turbulenten Karrieren junger Assistenzärzte. Beide Serien waren zehn Mal nominiert gewesen.
Weitere Preisträger
Für den Western "Broken Trail" überzeugten Oscar-Preisträger Robert Duvell und Thomas Haden Church als hart arbeitende Cowboys, die sich um fünf Waisenkinder kümmern. Der Fernsehfilm über den Wilden Westen, der in Kanada gedreht wurde, war insgesamt 16 Mal nominiert gewesen.
Die Reality-Show "Project Runway" des deutschen Supermodels Heidi Klum, bei der Nachwuchs-Designer um eine Chance im Geschäft konkurrieren, verlor erneut gegen "The Amazing Race". Jon Stewart gewann einen Emmy für seine Tagesschau "Daily Show", bei der er die Nachrichten auf die Schippe nimmt.
Al Gore erhielt Preis für Sender
Inmitten von Serienstars und anderen Größen des amerikanischen Fernsehens hat diesmal auch der Politiker Al Gore einen Emmy bekommen: Der ehemalige Vizepräsident erhielt einen Preis für seinen Sender Current. Damit würdigte die Jury dessen Beitrag für das interaktive Fernsehen. Bei Current werden politisch anspruchsvolle Videos von Fernsehzuschauern gezeigt. "Wir versuchen, das Medium Fernsehen zu öffnen, damit die Zuschauer selbst Fernsehen machen und sich dem Dialog der Demokratie anschließen können", sagte Gore, der von den Zuschauern im Shrine Auditorium mit Ovationen gefeiert wurde.
Schwangere Aguilera sang mit Tony Bennett
Eine sichtlich schwangere Christina Aguilera sang eine Einlage mit Tony Bennett. Sein Geburtstags-Konzert "An American Show" wurde ebenfalls mit einem Emmy ausgezeichnet. Als Moderator führt Ryan Seacrest von der Casting-Show "American Idol" durch den Abend. Erstmals war im Shrine Auditorium eine runde Bühne aufgebaut, die an eine Manege erinnerte.
Sittenwächter hatten viel zu tun
Viel zu tun hatten auch die Sittlichkeitswächter des US-Senders Fox bei der diesjährigen Show zur Vergabe der amerikanischen Fernsehpreise. Weil der Schauspieler Ray Ramano derbe Witze über das Sexualleben einer Kollegin machte - und dabei das Word "fucked" verwendete -, sahen die Fernsehzuschauer sekundenlang nur ein schwarzes Bild. Und als eine der ersten Emmy-Preisträgerinnen, Katherine Heigl, ebenfalls den Kraftausdruck "Fuck" verwendete, schaltete der Sender schnell auf eine andere Kamera um.
Auch keine Chance, ihren Satz hörbar zu beenden, hatte Sally Field: Als sie gegen den Irak-Krieg wetterte, wurde ihr Mikro laut US-Medienberichten knapp vor dem Wort "Irak" abgedreht. Sie wetterte also für das Publikum nur gegen den Krieg, nicht aber gegen DEN Krieg. Außerdem sagte Field: "Wenn Mütter die Welt regieren würden, würde es nicht so viele gottverdammte Kriege geben."
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