Irak wehrt sich
US-Sicherheitsdienst erschießt Zivilisten
Ausland
17.09.2007 21:44
Die irakische Regierung hat nach einem tödlichen Zwischenfall in Bagdad einer der größten privaten US-Sicherheitsfirmen die Lizenz entzogen. Das Innenministerium reagierte damit am Montag auf eine Schießerei, bei der Leibwächter des Unternehmens Blackwater am Sonntag acht Iraker erschossen und 13 verletzt haben sollen. Blackwater ist einer der größten Sicherheitsdienstleister.
Die Blackwater-Angestellten fuhren am Sonntag im Auftrag des US-Außenministeriums in einem Konvoi von sechs Geländefahrzeugen durch Bagdad. Augenzeugen berichteten, sie hätten zu schießen begonnen, nachdem es in der Nähe zu einer Explosion gekommen sei.
Ein Sprecher des irakischen Innenministeriums, Abdul Karim Khalaf, sagte, Minister Jawad al-Bolani habe Blackwater weitere Einsätze auf irakischem Gebiet verboten. Wegen der Toten und Verletzten müssten sich die Sicherheitsleute nun vor der Justiz verantworten. Der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki bezeichnete die Schießerei am Sonntagabend als Verbrechen.
1.000 Angestellte im Irak
Anders als US-Soldaten sind bewaffnete Angestellte von privaten Sicherheitsfirmen nicht vor dem Zugriff der irakischen Justiz geschützt. Bisher wurde im Irak allerdings keine private Sicherheitsfirma je für Übergriffe zur Rechenschaft gezogen.
Blackwell hat etwa 1.000 Angestellte im Irak und führt im Wert von mindestens 800 Millionen Dollar (576 Millionen Euro) Aufträge der US-Regierung aus. Am Montag war zunächst unklar, ob der Entzug der Lizenz nur zeitweise oder unbefristet gelten würde.
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