Der oder die Täter hätten aus der Wohnung des 46-Jährigen in Wien-Josefstadt jedenfalls "nichts Außergewöhnliches" mitgenommen, so der Ermittler. Sehr seltene oder besondere Preziosen habe es in der Wohnung des Diamantenhändlers allerdings gar nicht gegeben. Nach ersten Erhebungen wurde offenbar kein Schmuck geraubt. Auch geschäftliche Unterlagen dürften nicht fehlen. Mitgenommen wurden lediglich ein wenig Bargeld, die Kreditkarte sowie die Geldbörse des Opfers.
Auf das Motiv lassen diese Ermittlungsergebnisse laut Stecher noch keinen Schluss zu. Ob beruflich oder privat, Rache, Raub oder Eifersucht - was hinter dem Mord stecken könnte, ist nach wie vor völlig offen. Beschäftigt ist die Polizei derzeit vor allem mit der Spurenauswertung: DNA-Proben und "tausende" Rufdaten, die auf dem Telefon des Opfers gefunden wurden, müssen überprüft werden. Auch die Konten von Haas sollen geöffnet werden.
Haas' Firma hatte Zweigstellen in England und Japan
Haas wurde am Donnerstag in der Früh in seinem Appartement in der Lammgasse in Wien-Josefstadt erschossen. Zwei Kugeln - eine von vorne und eine von hinten - trafen den 46-Jährigen tödlich. Gefunden wurde die Leiche am Abend im Arbeitszimmer von seiner langjährigen Geschäftspartnerin, mit der er vor 21 Jahren das Diamantenhandelsunternehmen "De Haas" gegründet hatte. Die international tätige Firma beschäftigt sich laut Homepage nicht nur mit Schmuckdiamanten, sondern auch mit Investments und verfügt über Repräsentanzen in London und Japan.
Opfer finanziell "nicht der große Zampano"
Der erste Eindruck vom erfolgreichen Diamantengroßhändler mit den Repräsentanzen in London und Japan, der Edelsteine auch als Anlageobjekte verkauft hatte, dürfte sich aber nicht bestätigt haben: Haas soll finanziell "nicht der große Zampano" gewesen sein.Von Außenständen wussten die Ermittler zunächst aber nichts.
Die Polizei bittet weiter um Hinweise zu dem Mordfall an die Kriminaldirektion 1 unter der Telefonnummer (01) 31310/33140 DW (Gruppe Unger) oder 33800 (Journaldienst).
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