Fast & Furious

Nissan GT-R: Der Dumping-911

Motor
25.10.2007 14:10
Nissan lässt die Muskeln spielen, und das mehr denn je. Ende des Jahres bringen die Japaner den neuen Super-Sportwagen GT-R auf den Markt, der dem Porsche Turbo kräftig Konkurrenz machen soll – und das zum Dumping-Preis! Dabei durchbricht der „Nissanator“ sogar die 300-km/h-Schallmauer! Hierzulande müssen wir leider noch bis Frühjahr 2009 auf die ersten GT-Rs warten.
(Bild: kmm)

Konzernchef Carlos Ghosn verspricht einen "Konkurrenten für den Porsche 911 Turbo zum halben Preis". Mit einem Hubraum von 3,8 Litern entwickelt der von zwei Turboladern befeuerte V6-Motor 353 kW (480 PS) bei 6.400 U/min. Zwischen 3.200 und 5.200 U/min stehen bullige 588 Nm an Drehmoment zur Verfügung. Damit ist der neue GT-R eines der stärksten weltweit angebotenen Straßenfahrzeuge und obendrein das stärkste jemals von Nissan gebaute Serienauto. Der 911 Turbo hat die gleiche Leistung und etwas mehr Drehmoment, und läuft 310 km/h. Sein Preis: 165.200,-- Euro. Wenn die Halbpreis-Ansage hält, hat Nissan einen echten Dumping-Renner im Programm.

Die Testfahrten auf Rennstrecken liefen in erster Linie auf der legendären Nordschleife des Nürburgrings, wobei mit 7:38 Minuten neue Rekordzeiten für Produktionswagen erzielt wurden, obwohl es im Abschnitt „Kesselchen“ noch nass war, vermeldet man bei Nissan stolz. Für einen Sportwagen besonders ungewöhnlich: Der GT-R wird in Japan als ULEV-Modell – Ultra Low Emission Vehicle - eingestuft. Nicht schlecht bei der Performance!

Handarbeit beim Bau, Automatik im Getriebe
Der Nissan GT-R nutzt ein komplett neu konstruiertes Antriebspaket. Das Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe (in Transaxle-Einbaulage nahe der Hinterachse), wird über Lenkrad-Schaltwippen bedient, das Allradsystem leitet unter Zuhilfenahme der Differentiale die Kraft elektronisch/hydraulisch bei Bedarf auf alle vier Räder. Ist der GT-R auf trockener Strecke zu 100 Prozent als Hecktriebler unterwegs, gelangen je nach Schlupf der Antriebsräder bis zu 50 Prozent der Kraft an die Vorderachse. 

Der überwiegende Teil der Montage erfolgt in Handarbeit, auch beim Bau der Motoren und Getriebe bleiben Roboter arbeitslos. Wie man es von einer Reihe englischer Sport- und Luxuswagen kennt, ist auch beim GT-R immer ein Ingenieur persönlich für einen kompletten Motor und ein komplettes Getriebe verantwortlich. 

Der Fahrer kann sein Instrument stimmen
Der geneigte Fahrer kann sich ausreichend selbst verwirklichen, Dämpfer, die Schaltpunkte des Getriebes sowie das elektronische Stabilitätssystem (VDC-R) sind manuell einstellbar. Wer ein Auge dafür hat, kann auf einem Instrument am Armaturenbrett nachlesen, welche (Quer-)Beschleunigungswerte (G-Kräfte) er gerade zu ertragen hat, angezeigt werden sowohl die beim Beschleunigen und Bremsen auftretenden Kräfte als auch die Querkräfte in Kurven.

Dumping-Renner
Die Leistung eines 911 Turbo zu seinem halben Preis - den Preisunterschied sieht man dem Nissan natürlich an, von der Klasse und der Ausstrahlung des 911ers hat er genau gar nichts. Der GT-R ist eher ein Brachialjapaner, der mit quietschenden Reifen alles in Grund und Boden fährt bzw. stehen lässt und bestens in einen Fast-and-Furious-Film passt, wenn man ihn noch ein bisschen aufmotzt. Aber wer kann sich schon einen 911 Turbo leisten…

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(Bild: KMM)



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