Zwei Dinge fallen beim Hören des neuesten Werkes sofort auf: Die insgesamt elf Songs sind für Helloween-Verhältnisse diesmal erstaunlich kurz ausgefallen. Mit einer Länge von 7.04 Minuten kratzt "The Saints" als längster Song des Albums nicht mal ansatzweise an einem "Keeper of the Seven Keys". Auffaller Nummer zwei: Sänger Andi Deris scheint eine Vorliebe für elektronische Stimmverfremdungen entwickelt zu haben.
Davon einmal abgesehen ist "Gambling With The Devil" ein recht typisches Helloween-Album geworden: Temporeich und gewohnt opulent startet das Quintett nach einem kurzem Intro mit Saxon-Stimme Biff Byford los. So hart "Kill It" auf den Gehörgang auch eintrommelt, spätestens im Refrain kehren Helloween ihr Talent für eingängige, fast schon poppige Refrains wieder nach außen.
Auch das daran anschließende "The Saints" sowie die Singleauskopplung "As Long As I Fall" machen da keine Ausnahme. Letztere darf mit ihren Piano-Einwürfen durchaus als die poppigste Nummer des Albums bezeichnet werden. Aber natürlich wissen Helloween, was sie ihren Fans schulden, und legen mit "Paint A New World" ein direkt nach vorn gehendes, fast schon minimalistisches Metal-Brett ab.
"Final Fortune" ist vor allem wegen der zum Schluss in gewohnter Art und Weise duellierenden Gitarren-Parts hörenswert. Die Gitarreros Weikath und Gerstner spielen sich wieder technisch brillant die Soli zu, ehe auf "The Bells Of The 7 Hells" mit Chorälen und dunkler Stimme der Vorliebe für christliche Symbolik gefrönt wird.
"Fallen To Pieces" beginnt schließlich ungewöhnlich zart, wechselt dann aber bald ins gewohnt hohe Tempo. Die Einbindung elektronischer Elemente macht den Song zu einem der experimentierfreudigsten des Albums. "I.M.E." ist ein recht netter, ansonsten aber sehr typischer Helloween-Song, der vom fast schon überschwänglich fröhlichen, an Songs wie "Living Ain't No Crime" erinnernden "Can Do It" abgelöst wird. Mit "Dreambound" und "Heaven Tells No Lies" geht nach knapp einer Stunde das Spiel mit dem Teufel schließlich dem Ende entgegen.
Alles in allem ist "Gambling With The Devil" eine runde Sache geworden, die eingefleischte Helloween-Fans zwar nicht sonderlich überraschen, aber auch definitiv nicht enttäuschen dürfte.
Fazit: 8 von 10 teuflischen Punkten
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