Très flexibel

Citroën C-Crosser: Französischer Gipfelstürmer

Motor
14.01.2009 13:20
Citroën hat endlich seinen Geländewagen, er heißt „C-Crosser“ und hat zwei Drillingsbrüder, den Peugeot 4007 und den Mitsubishi Outlander. „Deshalb ist er auch ein bisserl japanischer als die anderen Citroëns“, sagt mir der freundliche Herr von der Citroën-Presseabteilung. Das Gesicht ist aber – oh lala! – sehr Citroën!
(Bild: kmm)

Markant und doch irgendwie zierlich ist sie, die Front des C-Crosser. In Chrom gehaltene Nebelscheinwerfer, Unterfahrschutz und vor allem die zwei Chromstreifen, die das Markenlogo bilden und die großen Scheinwerfer verbinden, machen die Nase zum Blickfang. Und optisch gelungen ist auch der Rest des französischen Wilden.

Der so wild gar nicht ist, sondern sogar sehr praktisch und gesittet. Das Fahrwerk ist französisch komfortabel, die Sitze bequem, Platz ausreichend vorhanden (sogar in Reihe zwei!), die Beladung dank zweigeteilter Heckklappe easy. Der C-Crosser hat richtiggehend Minivan-Qualitäten: Die (auch in der Neigung verstellbaren) Rücklehnen klappen auf Knopfdruck elektrisch nach vorne, auf den ebenen Ladeboden passen 1.686 Liter Gepäck (als Fünfsitzer 510 Liter) und sogar eine dritte Sitzreihe (knapp bemessen, schwer zu erreichen) lässt sich aus dem Boden zaubern. Wie das geht, erklärt ein am Kofferraumboden festgenähter „Waschzettel“. Dem Ladevergnügen steht dann nur mehr das herausnehmbare Gepäckraumrollo im Weg. Der untere, extra zu öffnende Teil der Heckklappe gibt dem Heck etwas Pickupartiges, wenn er aufgeklappt ist. Am liebsten möchte man sich draufsetzen und durch die Gegend kutschieren lassen. Oder lange Latten einladen, die völlig eben aus dem Heck ragen können. Oder überdimensionale Rekord-Baguettes.

Festplatten-Jukebox
Vorne sind sogar ausreichend Ablagen vorhanden, inklusive zwei Handschuhfächern! Das Lenkrad ist leider nur in der Höhe verstellbar, nicht axial, dafür ist die Sitzhöhenverstellung serienmäßig. Auf Wunsch kommt der C-Crosser mit einem großen Touch-Screen, mit dem sich Navigationssystem und alle möglichen anderen Funktionen steuern lassen, inklusive einer Festplatte, die die Funktion eines CD-Wechslers übernimmt, die Musik aber speichert. So können die Lieblings-CDs zu Hause und zugleich im Auto gehört werden. Die Grafik des Displays ist etwas gewöhnungsbedürftig, die Bedienung aber einfach. In Verbindung mit den Parksensoren wird hier auch das Bild einer Rückfahrkamera dargestellt.

Keine Wahl, dafür aber eine gute
Als einzig verfügbare Motorisierung steht der hauseigene 156 PS starke 2,2-Liter-Common-Rail-Diesel zur Verfügung, der bis zu 380 Nm liefert und mit den 1.750 Kilo Leergewicht ganz gut zurechtkommt. Die Kraft wird über ein manuelles Sechsganggetriebe wahlweise auf alle Viere (wahlweise fix oder variabel) oder die Vorderräder übertragen. Das Umschalten geht auch nahtlos während der Fahrt, wobei sich der 4WD-Modus durchwegs empfiehlt, da er Antriebseinflüsse aus der Vorderachse komplett raushält und auch durchdrehende Vorderräder kein Thema sind, auch wenn man dem Motor auf nasser Fahrbahn die Sporen gibt. Der Standardsprint passiert in 9,9 Sekunden, das Höchsttempo liegt bei 200 km/h (Werksangaben).

Mutige Preisgestaltung
Preislich geht Citroën recht mutig in den Markt, 35.900 Euro kostet das Einstiegsmodell, das allerdings schon acht Airbags, beheizbare Spiegel, Bordcomputer, elektrische Fensterheber, beheiz- und kühlbares Handschuhfach, Klimaautomatik, MP3-Radio, Tempomat oder Zentralverriegelung mitbringt, ABS und ESP natürlich auch (warum Citroën „Scheibenwischer vorne“ eigens als Serienausstattung ausweist, würde ich allerdings gerne wissen). Der Testwagen kommt auf 43.000 Euro, hat aber praktisch alles an Bord, was es ab Werk für den C-Crosser gibt.

Empfehlenswert wie ein gutes Croissant
Es hat lang gedauert, bis sich die Franzosen dem SUV-Trend angeschlossen haben. Mit diesem Erstlingswerk werden sie es nicht bereuen. Man bekommt hier nicht nur ein gelungenes SUV, sonder auch einen praktischen Minivan, muss sich also nicht dafür rechtfertigen, dass man in der Stadt einen Geländewagen fährt.

Bleibt noch eines zu klären: Wie spricht sich der Name des Gelände des Gelände-Citroën? Krossa, Krossee oder doch auf Englisch? Auskunft von Citroën: Eigentlich Krossa, wobei die Franzosen wohl Crossér sagen werden, auf jeden Fall aber nicht Krossee. Dass mir nur keiner auf die Idee kommt, C-Croissant zu sagen!

Stephan Schätzl

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(Bild: kmm)



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