Raubmord

Ex-Profi-Fußballer in Südafrika erschossen

Fußball
26.11.2007 15:53
Nach dem Raubmord an dem ehemaligen Profi-Fußballer Peter Burgstaller tappt die südafrikanische Polizei nach wie vor im Dunkeln. Wie das Außenministerium in Wien mitteilte, gibt es derzeit weder ein Obduktionsergebnis noch Hinweise auf den oder die Täter. Der 43-jährige Oberösterreicher war am Freitag in Durban auf einem Golfplatz durch einen Schuss in die Brust getötet worden, niemand hatte den tödlichen Schuss gehört.

Die Obduktion des Toten ist laut Außenministerium für Montag angesetzt, möglicherweise könnte sich eine Verschiebung auf Dienstag ergeben. Verwandte Burgstallers befinden sich bereits auf dem Weg nach Südafrika, sie müssen den Leichnam offiziell identifizieren.

Der Oberösterreicher war anlässlich der Auslosung der Qualifikationsgruppen für die Fußball-WM 2010 nach Südafrika gereist. Er war allerdings kein Mitglied der Delegation. Deutschen Medien zufolge hat er die Eintrittskarten von Franz Beckenbauer geschenkt bekommen. Nach Angaben der Polizei hatte Burgstaller am Freitag in seinem Hotel eingecheckt und sich danach auf den angeschlossenen, mit einem Elektrozaun gesicherten Golfplatz begeben.

Hotelpersonal fand die Leiche
Dort wurde er drei Stunden später - die Hosentaschen nach außen gekehrt - vom hoteleigenen Sicherheitspersonal tot aufgefunden. Als Motiv für die Tat wird versuchter Raub vermutet, das Handy Burgstallers ist verschwunden. Der Schlüssel zu seinem Hotelzimmer lag allerdings im Gras neben dem Toten, in das Zimmer ist aber niemand eingedrungen.

"Alle seine persönlichen Besitztümer wie Geldbörse und Kreditkarten wurden in seinem Hotelzimmer gefunden. Der oder die Täter sind vielleicht davon ausgegangen, dass Peter Burgstaller Wertgegenstände in seinem Golfbag hatte", sagte die Sprecherin der Polizei von Port Shepstone Zandra Hechter. Das Opfer sei vermutlich von vorne erschossen worden. Weder über die Waffe noch über die Tatzeit gebe es vorläufig Erkenntnisse.

In der Hafenstadt Durban waren über das Wochenende mehr als 3.000 Sportfunktionäre und Journalisten zu Gast, um die Vorrundenauslosung für die Fußball-WM 2010 in Südafrika zu verfolgen.

Begeisterter Fußballer und Golfer
Peter Burgstaller führte die Event-Agentur BSP in Salzburg-Hallein. Der Sportmanager war nicht nur begeisterter Golfspieler, sondern auch ein exzellenter Fußballspieler: In der Ära von Rudi Quehenberger war er Tormann bei SV Salzburg. Später betreute er Österreichs größtes Hobby-Turnier, den "Stieglcup".

Der Vater von zwei Kindern zog erst vor kurzem nach St. Lorenz in Oberösterreich, er hat dort ein Haus gemietet. Burgstaller verbrachte seine Freizeit gerne im Golfclub Drachenwand in St. Lorenz am Mondsee. Dort war er gern gesehen und hatte viele Freunde. "Er war ein wertvoller, ruhiger, höchst sympathischer Mensch. Ich bin von seinem Tod zutiefst erschüttert", sagte der Vizepräsident des Golfclubs, William Ziegler.

Andi Herzog: "Ein Wahnsinn"
Peter Burgstallers gewaltsamer Tod sorgte für einen Schock in der versammelten Fußball-Familie. "Das ist ein Wahnsinn", sagte ÖFB-Teamchef-Assistent Andreas Herzog. Der Generalsekretär des Deutschen Fußball-Bundes, Wolfgang Niersbach, betonte in der ARD, dass Südafrika als Gastgeber weiter großes Vertrauen genieße, "auch wenn es im Moment schwer fällt".

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(Bild: KMM)
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