T-Mobile hatte das Apple-Handy in Deutschland zunächst nur mit einem zwei Jahre laufenden Vertrag und mit einer technischen Sperre für den Wechsel in andere Netze verkauft. Konkurrent Vodafone erwirkte gegen diese Verkaufspraxis jedoch eine Einstweilige Verfügung, gegen die T-Mobile Beschwerde einlegte.
"Wir sind froh über diesen Ausgang", sagte T-Mobile-Sprecher Rene Bresken. Letztlich werde die gesamte Mobilfunkbranche davon profitieren, dass die Unternehmen nun innovative Geräte und neue Vertriebsmodelle einsetzen könnten, um wieder Wachstum zu erzielen.
Bresken kündigte an, dass T-Mobile den iPhone-Kunden nach Ablauf der Zwei-Jahres-Frist eine kostenlose Entsperrung der Geräte ermöglichen werde. Die Kunden könnten dann auch andere Netze nutzen. Warum das Hamburger Gericht die Einstweilige Verfügung wieder zurückgezogen hat, ist noch nicht bekannt geworden.
Patent-Gurus klagen Apple und AT&T
Apple hat indes ganz andere Probleme am Hals und kann sich über den "Sieg" in Deutschland nicht wirklich freuen: Ein New Yorker Unternehmen hat Apple und AT&T auf die Zahlung von 360 Millionen Dollar (245 Millionen Euro) Schadensersatz verklagt. Grund ist eine Verletzung von Patenten bei der sogenannten "Visual Voicemail"-Funktion in Apples iPhone. Die auf Lizenzierung eigener Patente spezialisierte Klausner Technologies hat die dazu entsprechende Klage am Montag vor einem Bezirksgericht in Texas eingereicht.
Mit "Visual Voicemail" können Nutzer von Apples iPhone Sprachnachrichten unabhängig von der Reihenfolge der Eingänge gezielt auswählen und wie im Mediaplayer iTunes abhören. Mit der Funktion verletze das iPhone zwei Patente, die Klausner Technologies halte, lautet der Vorwurf. Eines davon soll bereits an zahlreiche Unternehmen, darunter AOL und Vonage, lizenziert worden sein.
Zeitgleich reichte das von dem PDA-Erfinder Judah Klausner gegründete Unternehmen auch Klage gegen das Auktionshaus Ebay wegen dessen Internet-Telefonie-Anbieter Skype sowie gegen die Kabelbetreiber Comcast und Cablevision ein - mit einer Forderung von noch einmal 300 Millionen US-Dollar.
Das von dem Unternehmen gewählte Bezirksgericht in Texas gilt nach einer Studie der Marktforschung PricewaterhouseCoopers als eines der beliebtesten Gerichte für Patentstreitigkeiten und wird US-weit am zweithäufigsten angerufen. Klausner konnte mit früheren Klagen bereits Erfolge vorweisen. Eine Klage gegen den Internet-Telefonie-Anbieter Vonage wurde im Oktober beigelegt.
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