Star als Sozialfall

“Hermes Phettberg, Elender”

Phettberg - der Name ist Programm; auch in dieser auf 85 Minuten ausgedehnten Interview-Doku. Dem Regisseur Kurt Palm erzählt Josef Fenz, wie das Enfant terrible der heimischen Kulturszene eigentlich heißt, aus seinem Leben. Nicht immer appetitlich, wie man sich nur allzu leicht vorstellen kann. Angereichert ist diese nicht wirklich prickelnde Schilderung mit Aufnahmen seiner früheren ORF-Shows sowie so manchem sehr gewagten Fernsehauftritt.

Wie schnell es mit einem Promi bergab gehen kann, wird am Beispiel Phettbergs deutlich. Nach geheilter Krebserkrankung und einem überstandenen Gehirnschlag wartet der Mann, der von sich selbst einmal behauptete: "Ich bin Pornograph, Kolumnist und Wrack", in seiner Wiener Wohnung darauf, dass die Zeit vergeht. 

Und das tun wir auch. Zumindest solange wir im Kinosaal sitzen und die Langatmigkeit dieses Films ertragen müssen. Denn wie stellt Phettberg selbst treffend fest: "Der Kameramann schläft beim Interview ein!"

Von Eva Schweighofer, Kronen Zeitung