Zar gestürzt
Udo Jürgens’ Großvater war Geheimagent
Mit Kriegsbeginn wurden die in Russland lebenden Deutschen „quasi über Nacht zu Feinden“, so der Schlagerstar, der seinen Großvater in der Familienbiografie „Der Mann mit dem Fagott“ beleuchtet. Bockelmann wurde nach Sibirien verbannt. Es gelang ihm jedoch die Flucht und so konnte er sich in Stockholm niederlassen, wo er sich eine neue Existenz („Er hatte ein Händchen für die Börse“) aufbaute.
Jürgens' Großvater „hatte enge Kontakte zum deutschen Kaiser und zum Reichskanzler“. Man überlegte, wie man den Zaren schwächen konnte. Bockelmanns Enkel zeigt sich überzeugt, dass sein Großvater sich „sicher nie“ als Geheimagent engagiert hätte, wenn er sich über die Konsequenzen - eine Weltrevolution, „die über 70 Jahre lang die Welt in Atem hält“ - im Klaren gewesen wäre. „Er dachte: Wir destabilisieren das Zarenreich ein wenig, aber nur mit der Absicht, den Krieg gegen Deutschland zu beenden.“ Sein Großvater habe getan, was er konnte, um „diesen Alptraum“ zu beenden.
Bockelmann war „mit Sicherheit ein Geld- und ein Machtmensch“, doch keiner, der im Geschäftsleben andere Leute betrogen habe, betont der Schlagersänger. Als sein Großvater mit leeren Taschen in Stockholm angekommen war, habe ihm die Rothschild-Bank einen Blankocheck geschickt. „Das macht man nur mit einem Ehrenmann.“
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