Jene Frau, die er überfallen hatte, ist heute noch ein zitterndes Menschenbündel: "Ich hab noch immer panische Angst, wenn ich allein bin", sagt die zarte junge Frau. Als der maskierte Räuber in das Wettcafe kam, in dem sie als Kellnerin arbeitete, hatte sie sich in ein Eck gekauert und gewinselt: "Tu mir nichts!"
Aber auch er will ein Opfer sein. "Ich bin vor zehn Jahren dieser Sucht verfallen", sagt er durchaus glaubwürdig. Und: "Wenn man das so lange macht wie ich, dann steht nur das Spielen an den Automaten im Vordergrund. Gewinne sind ausschließlich dazu da, um länger am Gerät stehen zu können. Am Ende verliert man immer. Das weiß man ganz genau - aber man kann nichts dagegen tun."
50.000 Euro Schulden hat die Spielsucht dem leitenden Angestellten eingebracht. Auch die 30.000 Euro, die er in seinem Job veruntreut hatte. "Der Überfall war eine Blitz-Idee", sagt er. Er geschah in jenem Wettcafe, in dem er kurz zuvor 240 Euro verspielt hatte. Aus Kassa und Tresor nahm der Maskierte mehr als 18.000 Euro, bevor er flüchtete. Den finanziellen Schaden hat er gutgemacht. Trotzdem gabs fünf Jahre Haft. Nicht rechtskräftig.
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