Morin aber nimmt in einer Studie in der Zeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ an, dass zur fraglichen Zeit vor rund 40.000 Jahren ein drastischer Klimawandel und harte Wetterbedingungen ein Übersiedeln der Menschen aus Afrika nach Europa äußerst unwahrscheinlich machten. „Wenn es für Neandertaler schon schwierig war, wie sollte eine andere Population überleben?“, fragt der Forscher.
Er stellte bei Untersuchungen in Frankreich fest, dass in der Zeit vor 40.000 bis 35.000 Jahren die Vielfalt der Jagdtiere für die Neandertaler drastisch zurückging. Die dadurch entstehende Nahrungsknappheit müsse zu einem Rückgang der Bevölkerungsdichte der Neandertaler geführt haben. Die Folge dieser Entwicklung könne entweder eine Reduzierung der genetischen Vielfalt bei den Neandertalern gewesen sein, durch die seltene Genmutationen sich durchsetzen konnten.
Möglicherweise habe sie die Neandertaler auch gezwungen, sich als Jäger und Sammler über weitere Regionen zu verteilen. Komplexere Werkzeuge und Höhlenmalereien könnten dadurch verbreitet worden sein, vermutet Morin. „Es bleibt ein Rätsel, warum all diese Veränderungen zugleich auftraten, aber ich glaube nicht, dass sie etwas mit der Wanderung des Menschen zu tun haben“, so Morin.
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