Heimwerker-Tipps

Verletzungsgefahr senken!

Wohnkrone News
04.01.2008 16:56
Wo gehobelt wird, fallen Späne – für den Hobby-Heimwerker gilt das alte Sprichwort nicht nur im wahrsten Sinn des Wortes, sondern leider auch mal, was die Verletzungsgefahr betrifft. Rund 38.000 Unfälle ereignen sich jährlich bei Heimwerker-Arbeiten. Die Dunkelziffer liegt weitaus höher. Ein guter Teil der Verletzungen könnte allerdings mit richtiger Vorbereitung, entsprechender Schutzausrüstung und nicht zuletzt auch guter Eigeneinschätzung vermieden werden.

Wobei vor allem die ehrliche Einschätzung der eigenen Fähigkeiten ganz erheblich zu mehr Sicherheit bei den Hobby-Bastlern führen könnte: Laut einer Studie des Instituts Sicher Leben zählen nämlich Selbstüberschätzung und Unwissenheit zu den häufigsten Unfallfaktoren und dabei dürfte der „Lernfaktor“ selbst nach erlittenen Verletzungen relativ gering sein. Immerhin ganze 70 Prozent der im Spital behandelten „Selfmen“ bezeichneten sich „auch danach“ noch selbst stolz als echte „Heimwerkerprofis“. Allerdings: Lediglich 4 Prozent der „Do-it-yourself“-Kings hat die Gebrauchsanweisung ihrer Geräte auch vollständig gelesen.

Dabei macht nicht zuletzt auch der verantwortungsvolle Umgang mit der eigenen körperlichen Sicherheit den echten Bastel-Profi aus.

Die häufigsten Unfallursachen
Zumeist führt die falsche Anwendung von Säge, Handbohrer oder Schleifgerät zu blutigen Verletzungen. Aber auch so harmlos klingende Arbeiten wie Mal- oder Tapezierarbeiten bergen Risken in sich. Besonders dann, wenn man alte Leitern, wackelige Stühle oder selbst improvisierte Steighilfen verwendet.

Dabei muss es nicht immer so kurios zugehen wie bei zwei Fällen aus England. Laut Königlich-Britischer Gesellschaft zur Vermeidung von Unfällen ereigneten sich zwei der ungewöhnlichsten Heimwerker-Unfälle ausgerechnet beim Entfernen alter Tapeten. Eher sehr risikolos, sollte man meinen, wenn man nicht gerade versucht, die alte Tapete mit einem Beil (!) zu entfernen . . . Der zweite sehr ungewöhnliche Unfall ereignete sich, indem ein Mann von der Leiter fiel und dabei seine unter ihm stehende Ehefrau schwer verletzte.

Tipps für sicheres Heimwerken
Möglich ist also alles – und so zahlt es sich aus, eher mehr als wenige Gedanken in die Erhöhung der Sicherheit des eigenen Körpers und des Umfeldes zu investieren. So banal auch viele der gängigen Sicherheits-Tipps klingen, einschlägige Experten wissen, dass diese in der Praxis nicht oft genug betont werden können. 

Ein kleiner Auszug der wichtigsten Maßnahmen für mehr Sicherheit für den Hobby-Bastler:

  • Bei Geräten: Unbedingt vor Inbetriebnahme die Bedienungsanleitung vollständig lesen! 
  • Richtiges Werkzeug: Für jeden Arbeitsschritt stets das genau passende Werkzeug verwenden. Übrigens: Auch ein Feuerlöscher sollte zur Profi-Heimwerker-Ausrüstung zählen. 
  • Maschinen: Keine Sicherheitsteile der Maschine entfernen – auch wenn sie beim Arbeiten lästig und vermeintlich im Weg sind. Laufende Maschinen nicht ablegen, bevor der Motor zum Stillstand gekommen ist. 
  • Werkzeugwechsel: Vor dem Werkzeugswechsel (Bohrer, Sägeplatt etc.) immer den Stecker ziehen. 
  • Elektrobohrer: Beim Kauf darauf achten, dass das Modell einen nicht leitenden Plastikgriff hat. 
  • Gas- und Elekroinstallationen: Besser – und sicherer! – ist es, diese dem Fachmann zu überlassen. Wenn es darum geht, einen elektrischen Anschluss oder ein Gerät zu reparieren, den Strom abschalten und die Sicherung herausschrauben. Elektrogeräte müssen ausgeschaltet und der Stecker herausgezogen sein. Tipp: Wenn an Elektroinstallationen gearbeitet wird, Schuhe mit Gummisohlen tragen. 
  • Arbeiten auf der Leiter: Leiter stets gemäß den Herstelleranweisungen aufstellen. Niemals zu weit nach einer Seite weglehnen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Besser und sicherer: Heruntersteigen und Leiter verrücken. 
  • Streichen: Beim Wandstreichen oder Arbeiten mit Material, das gefährliche Dämpfe entwickeln könnte, muss der Raum immer gut belüftet sein. Sorry Raucher: Während des Streichens oder in der Nähe einer frisch gestrichenen Wand den Glimmstängel weglassen. 
  • Schutzausrüstung: Grundsätzlich benötigen Heimwerker die gleiche Schutzausrüstung wie professionelle Handwerker. Für die üblicherweise anfallenden Heimwerker-Arbeiten dürfen daher Schutzbrillen, Atemschutzmasken, Gehörschutz und Schutzhandschuhe in der Standard-Ausrüstung nicht fehlen. 
  • Richtige Kleidung: Weite Ärmel, offene Hemden, Schals oder Schmuck können sich leicht in einer Maschine verfangen. Besser daher: Eng anliegende Kleidung, längere Haare immer zusammenbinden. 
  • Keine Hektik: Das Projekt in aller Ruhe planen und keinen Zeitdruck entstehen lassen. Zeitstress führt zu mangelnder Konzentration, was das Unfallrisiko erhöht. Daher auch immer wieder Pausen einlegen. 
  • Kein Alkohol: Auch wenn der Staub noch so durstig macht und das Bier gerade da so gut schmeckt – Alkohol hat beim Heimwerken nichts zu suchen. Besser: Nach getaner Arbeit ausgiebig „feiern“. 
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