„Schatz“ gehoben

Urlauberkinder machten Kriegsfund im Kraiger See

Schon vor einigen Jahren machten Urlauberkinder im Kraiger See eine außergewöhnliche Entdeckung. Diesen Sommer wurde der „Schatz“ schließlich gehoben. Dabei handelt es sich jedoch um ein Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg.

Seit Jahren verbringen die Familien von Christian Hromatka und Florian Gsottbauer aus Wien ihre Ferien am idyllischen Kraiger See. „Die Kinder entdeckten vor einigen Jahren unter Schlamm den sogenannten Schatz“, erzählt Gsottbauer im „Krone“-Gespräch. Und die Kleinen ließen nicht locker, immer wieder wollten sie die unbekannte Metalltruhe aus dem Kraiger See haben und wissen, was sich darin verbirgt.

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Da ich mich mit alten Motorrädern auskenne, dachte ich zuerst, dass es ein Anhänger für Motorräder ist.

Florian Gsottbauer, Finder

Fund entpuppte sich als Nazi-Kriegsrelikt 
Und heuer war es dann schließlich so weit. Gemeinsam mit Gsottbauer hoben die Kleinen das Metallteil, zogen es mit einem Tretboot und zwei Stand-Up-Boards 120 Meter über den See in Richtung Strandbad. Am Ufer angekommen, dann die Ernüchterung: Niemand wusste, was das unbekannte Metallteil eigentlich ist. „Da ich mich mit alten Motorrädern auskenne, dachte ich zuerst, dass es ein Anhänger für Motorräder ist“, erzählt Gsottbauer, der sich anschließend in Foren schlau machte. Und bei den Recherchen stellte sich heraus, dass der vermeintliche Schatz aus dem Kraiger See ein Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg ist. Genauer gesagt, ein Infanteriekarren der deutschen Wehrmacht. Dieser Anhänger wurde in den Kriegsjahren produziert und von den Bodentruppen als Transportmittel für Maschinengewehre, Granatwerfer und Munition verwendet.

Meist wurden die Infanterie- karren von Pferden oder Maultieren, aber auch von Hunden gezogen. Sie transportierten Waffen und Munition für die Bodentruppen. (Bild: Bundesarchiv)
Meist wurden die Infanterie- karren von Pferden oder Maultieren, aber auch von Hunden gezogen. Sie transportierten Waffen und Munition für die Bodentruppen.

Während sich Frauensteins Bürgermeister Harald Janach bei den Findern mit einem Eis bedankte, überlegt Gsottbauer nun, was er mit dem besonderen Fund machen wird: „Eine Möglichkeit ist, dass ich den Infanteriekarren verkaufe und das Geld auf die Kinder aufteile.“

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