Seit 2021 wurde für das „Corfu“ in Bad Ischl gleich dreimal die Miete erhöht. Der Restaurantbesitzer sah lange zu, spielt nun aber nicht mehr mit. Statt einer Vertragsverlängerung sperrt er das Lokal nach sechseinhalb Jahren zu. Der 45-jährige Grieche will auch nicht mehr in der Kulturhaupstadt bleiben.
Seit 2018 war die „Taverne Corfu“ in der Ischler Kaiser-Franz-Josef-Straße der Inbegriff mediterraner Freundlichkeit, gepaart mit hervorragender griechischer Küche. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin und den Eltern führte Ilias Nikolaou das beliebte Lokal. „Nach alter griechischer Tradition ist der Gast bei uns nicht nur König, sondern immer auch ein Freund“, bedauert der 45-Jährige nun das Aus für das beliebte Restaurant. Im Gegensatz zu vielen anderen Gastro-Betrieben war Personalmangel aber nicht der Hauptgrund für die überraschende Schließung.
Seit 2021 wurde mir die Miete von 2400 auf 3500 Euro erhöht. Irgendwo muss es eine Grenze geben. In Bad Ischl bleibe ich ziemlich sicher nicht.
Ilias Nikolaou, „Corfu“-Besitzer
„Seit 2021 wurde uns die Miete jedes Jahr erhöht. Statt 2400 Euro zahlen wir jetzt 3500 Euro. Ich hätte den Vertrag gerne um weitere drei Jahre verlängert, aber dann hätte ich bald 4000 Euro zahlen müssen. Irgendwo muss es eine Grenze geben“, ist der gebürtige Athener bitter enttäuscht.
Abschied aus Bad Ischl
Der Kulturhauptstadt wird er wohl den Rücken kehren. „Ich bin ein Gastrokind und seit 25 Jahren in der Branche tätig. Deshalb werde ich wahrscheinlich wieder ein Lokal aufsperren. Wo das sein wird, kann ich noch nicht sagen.“ An Umzüge – auch in andere Länder – hat sich der sympathischen Restaurantbesitzer ohnehin gewöhnt.
Vor der Eröffnung des „Corfu“ betrieb er in Deutschland mit seiner Familie zehn Jahre ein Restaurant. Der Ischler Vizebürgermeister Hannes Mathes von der gleichnamigen Bürgerliste bedauert das Aus des Lokals. „Es schien gut zu laufen, die Gäste waren überwiegend auch sehr zufrieden. Leider haben sich die Rahmenbedingungen für die Gastro in unserer Stadt verschlechtert.“ Mathes führt unter anderem die Erhöhung der Gebühren für Wasser und Kanal im Ausmaß von 15 Prozent an. Auch den Wegfall vieler Parkplätze in der Innenstadt sieht er kritisch. „Außerdem müssen wir uns Gedanken machen, wie wir wieder mehr Veranstaltungen in der Innenstadt organisieren können.“
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