Die verbale Paralympics-Entgleisung von Luke Mockridge im Podcast „Die Deutschen“ von Shayan Garcia und Nizar Akremi („Es gibt Menschen ohne Beine und Arme, die wirft man in ein Becken – und wer als Letzter ertrinkt, der hat halt gewonnen“) schlägt weiter hohe Wellen. Österreichs einarmiger Schwimmer Andreas Onea sagt: „Das war schwer daneben.“
Onea, dem als Fünfjähriger nach einem Verkehrsunfall der linke Arm amputiert werden musste, meint: „Ich bin der Erste, der Witze über mein Handicap macht. Aber das war einfach nur schwer daneben.“ Der 32-Jährige betont weiters: „Das sind Vollprofis, die sind sich dem Ausmaß ihrer Worte voll bewusst. Da wurde nichts aus dem Kontext gerissen, das wurde genauso so zusammengeschnitten und hochgeladen. Und das Ganze ist immer noch online. Die drei fallen ja vor Lachen alle fast vom Sessel. So ein Bild vom Behindertensport zu haben, das ist schon Steinzeit.“
Maria Rauch-Kallat, Präsidentin des Österreichischen Paralympischen Comitees, nickt: „Es zeigt uns aber einmal mehr, wie weit der Weg zu Aufklärung, Anerkennung und schlussendlich Inklusion in der Gesellschaft noch ist.“ Weiters unterstreicht sie: „Die unglaublichen Leistungen der paralympischen Athlet:innen ins Lächerliche zu ziehen, ist respektlos. Auf dem Rücken von Menschen mit Behinderung Quote zu machen, ist billig. Hier wurden Grenzen weit überschritten.“
„Das waren die bisher besten Spiele“
Abgesehen von der Mockridge-Entgleisung behält Onea die Paralympics in Paris in bester Erinnerung: „So eine Stimmung hat es bei Paralympics noch nicht gegeben. Ich bin absolut begeistert, was ich bei meinen Bewerben in der La Defense Arena erleben durfte.“ Nach seinen Teilnahmen in Peking (2008), London (2012), Rio de Janeiro (2016) und Tokio (2021) sagt er: „Das waren die bisher besten Spiele.“
Einziger Wermutstropfen in Paris waren die Metrostationen in Paris. Ganz viele sind nicht barrierefrei. Das war für Andys Ehefrau Raisa, die im Februar das zweite Kind erwartet, mit dem Kinderwagen eine große Herausforderung.
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