Peter Herzog gelang beim 50. Berlin-Marathon ein ganz tolles Comeback über die klassischen 42,195 km! Mit 37 Jahren belegte der Salzburger in 2:12:08 Stunden gesamt den 34. Platz. Viel schwerwiegender aber ist, dass er sogar seine Altersklasse (plus 35) gewinnen konnte. Das ist ein Sieg, der bei einem der größten Marathons der Welt extrem viel zählt.
Kaum hatte man damit rechnen können, dass Peter Herzog noch einmal derart auf die Erfolgsspur zurückkehren würde. Selbst er nicht! „Die letzten beiden Jahre waren einfach beschissen – körperlich und mental.“ Immer wieder wurde er von Erkrankungen und Verletzung weit zurückgeworfen.
„Es hatte keinen Spaß mehr gemacht“, bekannte Herzog, der seit London 2020 mit 2:10:06 den österreichischen Rekord hält. Selbst heuer im Juli wusste er noch nicht, ob er es überhaupt noch einmal versuchen wolle: „Will ich wirklich noch zweimal am Tag trainieren?“ Dann entschloss er sich im Juli zu einem neuen Anlauf. „Ich habe bei Null begonnen.“ Jetzt ist er fast wieder bei 100 angelangt.
„Gigantischer Neubeginn!“
„Die ersten drei Monate nach dem Neubeginn waren gigantisch, ich habe sieben Wochen in St. Moritz trainiert, ich habe mich dabei wieder jung gefühlt“, berichtete er aus Berlin – und fügte lachend hinzu: „Talent vergeht nicht, Unkraut vergeht nicht!“ Auch wenn ihm im Berliner Rennen „die Härte abgegangen ist“, er sich nicht getraut hatte, „ans Limit zu gehen“, lief er seine drittbeste Zeit überhaupt. Nur bei seinem Rekord (2:10:06) und in Berlin 2019 mit 2:10:57 war er schneller. Dabei erzielte er heuer in Berlin fast dieselbe Zeit wie vor zwei Jahren (2:12:16). Vier der sechs schnellsten ÖLV-Zeiten im Marathonlauf gehen jetzt auf das Konto von Peter Herzog.
„Peter hat sich selbst bestätigt“
„Diese Konstanz hat es bei einem heimischen Marathonläufer noch nie gegeben“, freute sich auch Herzog-Trainer Johannes Langer, der mit dem Auftritt seines Schützlings in Berlin „sehr zufrieden“ war. Das Wichtigste für Hannes Langer war: „Peter hat sich selbst bestätigt. Er hat ein sehr starkes Rennen gezeigt!“
Dass Herzog die Direkt-Qualifikation für die EM in Brüssel am 13. April um acht Sekunden verpasste, war eigentlich nebensächlich. Denn dieser total unglückliche EM-Termin kollidiert mit vielen Frühjahrsklassikern wie zum Beispiel Wien (6. April) sowie Rotterdam und Linz (beide am 13. April). Peter Herzog hat die EM kaum im Visier.
Siege nach Äthiopien
Das Jubiläums-Rennen von Berlin gewann Milkesa Mengesha (Äth) in 2:03:17 vor dem Kenianer Cybrian Kotut (2:03:22) und seinem Landsmann Haymanot Alew (2:03:31). Bei den Frauen gab es einen Vierfachsieg für Äthiopien. An der Spitze lag Tigist Ketema (2:16:42 vor Mestawot Fikir (2:18:48).
Österreich: Beste Leistungen im Marathonlauf
2:10:06 Peter Herzog London 04.10.2020
2:10:44 Lemawork Ketema Wien 07.04.2019
2:10:47 Günther Weidlinger Frankfurt 25.10.2009
2:10:57 Peter Herzog Berlin 20.09.2019
2:12:08 Peter Herzog Berlin 29.09.2024
2:12:16 Peter Herzog Berlin 25.09.2022
2:12:22 Gerhard Hartmann Wien 13.04.1986
2:12:23 Günther Weidlinger Frankfurt 30.10.2011
2:12:39 Günther Weidlinger Wien 19.04.2009
2:12:43 Michael Buchleitner Hamburg 25.04.1999
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