Das ist ein saftiger Betrag: 36.000 Euro will nun der Flughafen Wien von den Aktivisten der Letzten Generation. Das soll die Schadenssumme für die Proteste im Sommer gewesen sein. Was die Klimakleber zu der Klage sagen: „Das ist absurd.“
Vergangene Woche soll der Flughafen Schwechat bekannt gegeben haben, die Aktivisten für die Aktionen am 24. und 27. Juli auf eine Summe von über 36.000 Euro zu verklagen. Das gab die Gruppierung selbst am Donnerstag bekannt.
Flughafenboden mit Farbe beschmiert
Im Sommer hatten mehrere Personen in der Halle des Terminal 3 wasserlösliche Farbe auf dem Boden verteilt und sich mit Schildern mit der Aufschrift „Öl tötet“ dazugesetzt. Zudem wurde drei Tage danach oranges Konfetti im Gebäude von einer Galerie geworfen.
Klage sei für Bewegung absurd
„Der Flughafen Wien trägt als eines der Top-Unternehmen in Österreich massiv zur Klimazerstörung bei, häuft dabei fossile Millionenprofite an und jetzt sollen wir dem Flughafen Geld geben? Das ist absurd”, sagt Magdalena Vith (24). Die Studentin ist eine der zehn Beklagten.
36.000 Euro für abwaschbare Farbe und ein bisschen Konfetti ist völlig realitätsfern.
Anja Windl
Obwohl die Bewegung im August das Ende der Proteste verkündete, trage man die Konsequenzen von legitimen Protesten gemeinsam. Aus diesem Grund wurde von der Gruppierung eine Crowdfundingkampagne gestartet, um den Zivilprozess gegen den Flughafen bestreiten zu können. „36.000 Euro für abwaschbare Farbe und ein bisschen Konfetti ist völlig realitätsfern”, so Anja Windl. Auch sie ist eine der Beklagten. Das Spendenziel seien vorerst 20.000 Euro.
„Wir haben beide Klagen des Flughafens erhalten und werden diese bestreiten. Wie meine Mandanten wundere ich mich, wie der Flughafen wegen abwaschbarer Farbe und Konfetti derart hohe Kosten verursachen konnte. Ein Gericht wird nun klären müssen, ob meine Mandanten für diese Kosten aufzukommen haben – oder nicht”, sagte Anwalt Paul Kessler, der die Klimaschützer vor Gericht vertritt.
Ein weiterer Beklagter, James Nylon (24) ergänzt: „Besonders die Argumentation des Flughafens interessiert mich. Inwieweit wir etwa für die Personalkosten des Flughafens verantwortlich sein sollen, erschließt sich mir nicht”.
Kosten für Reinigung, Beseitigung und Personal
In einer Stellungnahme gegenüber der „Krone“ erklärt Flughafen Wien Pressesprecher Peter Kleemann: „Bei der geforderten Schadensumme geht es um verursachte Kosten der beiden Störaktionen am 24. und 27. Juli 2024 für Reinigung, Beseitigung der Beschädigungen und den verursachten zusätzlichen Personaleinsatz von Sicherheitspersonal, der zur Aufrechterhaltung des sicheren Betriebs und der Ordnung notwendig war.“
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