Doch kein Kaufhaus?

Was der Eigentümer mit der Benko-Ruine machen darf

Der neue Eigentümer der Kaufhausruine auf der Wiener Mariahilfer Straße will ein neues „Nutzungskonzept“ für das Gebäude. Seine Genehmigungen bieten tatsächlich einiges an Spielraum. Gegen allfällige zusätzliche Ausbaupläne geht die Stadt allerdings jetzt schon in Stellung.

Das Wiener Rathaus und die Bezirksvertretung von Neubau bleiben gespannt, welches „neue Nutzungskonzept“ für die Signa-Ruine auf der Mariahilfer Straße der Stumpf-Gruppe vorschwebt. Die Möglichkeiten des Wiener Immo-Investors, das für das Gebäude zuletzt den Zuschlag bekommen hat, werden durch die bis 2026 gültige Baubewilligung abgesteckt, die er aus dem René-Benko-Konkurs mitgekauft hat.

Geschäfte im Erdgeschoß müssen nicht sein
Die „gemischte Widmung“ der Mariahilfer Straße als Wohn- und Geschäftsgegend lässt Stumpf einige Freiräume. Bis zur Höhe von 3,50 Metern ist für die „Erdgeschoßzone“ jedoch gewerbliche Nutzung vorgeschrieben. Das könnte statt Geschäften zum Beispiel auch ein Fitnesscenter sein. Daran glaubt Gerhard Cech, als Leiter der Wiener Baupolizei auch Kenner von Wiens Immo-Branche, aber nicht: Die Vermietung als Geschäftsfläche sei einfach am lukrativsten.

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Jede Abweichung von der gültigen Baubewilligung muss genehmigt werden. Mehr Ausnahmen als jetzt schon im Hinblick auf die Gebäudehöhe wird es aber nicht geben.

(Bild: Stadt Wien)

Gerhard Cech, Leiter der Wiener Baupolizei

Ab dem zweiten Stock könnten aus Flächen, die für Geschäfte und Hotel vorgesehen waren, jedoch auch Luxus-Wohnungen oder Büros werden. Freilich müsste die Baupolizei auf diese und andere Änderungen der Pläne einen neuerlichen Blick werfen, was Zeit kosten würde. Und Zeit ist Geld. Je umfangreicher die Abänderungswünsche wären, desto mehr Zeit würden auch die Begutachtung und die nötigen Genehmigungen brauchen, erinnert Cech den neuen Eigentümer des Gebäudes.

Aufstockung nicht zu befürchten
Einen Riegel schiebt Cech aber allfälligen Träumen von weiteren Ausbauten vor: Schon bei den ursprünglichen Plänen seien die Höhengrenzen ausgereizt worden, und auch das nur unter der Voraussetzung, dass auf das Dach die versprochene begrünte frei zugängliche Terrasse kommt. „Auch der Herr Benko hat schon versucht, herauszuholen, was geht“, sieht sich Cech für eventuell nötige Verhandlungen aus der Vergangenheit gestählt.

So oder so kommt auf die Wiener noch einmal eine Großbaustelle zu, ist sich Cech sicher. Es brauche allein deshalb einen Kran, damit das Haus endlich eine Fassade bekomme. Eine Prognose, ob die Baustelle noch vor Jahreswechsel wieder in Schwung kommt, will er nicht wagen. Das hänge vor allem davon ab, ob der neue Eigentümer mit den schon bisher tätigen Baufirmen weiterarbeiten wolle.

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