ÖFB-Star auf Wolke 7

„Wahrscheinlich der größte Moment in meinem Leben“

Teamverteidiger Philipp „Air“ Lienhart über seine neue Rolle als Torjäger und Papa, das Spitzenspiel in Leipzig und die erste sehr komplizierte Jahreshälfte, die zu den schwersten Zeiten seiner Karriere gehörte.

„Krone“: Basketball-Legende Michael Jordan trug wegen seiner Sprungkraft den Spitznamen „His Airness“. Wie nennen ihre Teamkollegen dich nach deinen drei jüngsten Kopfballtoren, bei denen du einen beeindruckenden Luftstand hattest?
Philipp Lienhart: Ich habe mir den einen oder anderen Spruch anhören müssen, was denn jetzt los sei mit mir, wie ich denn plötzlich zum Goalgetter geworden bin (lacht). Aber einen neuen Spitznamen habe ich noch nicht bekommen.

Macht sich Michael Gregoritsch schon etwas Sorgen, dass er seinen Status als Torjäger an dich verliert?
Hoffentlich tut er das (grinst). Nein, Spaß beiseite, der Gregerl wird weiter seine Tore machen – aber ich hoffentlich auch.

Der erste Streich von „Air Lienhart“: Das 2:0 in der Nations League gegen Kasachstan. Endstand: 4:0. (Bild: GEPA/GEPA pictures)
Der erste Streich von „Air Lienhart“: Das 2:0 in der Nations League gegen Kasachstan. Endstand: 4:0.

Was waren von Romano Schmid bzw. Vincenzo Grifo und dir die perfekten Zutaten für diese drei Kopfballtore?
Ich glaube, die richtigen Zutaten waren gute Flanken, gute Laufwege und gute Kopfbälle. Ich muss echt sagen, dass ihre Flanken richtig gut waren. Ich glaube, dass auch mein An- und Einlaufverhalten gut gepasst hat. Das waren insgesamt ganz schöne Tore, denke ich.

Wie lautet dein Schönheits-Ranking dieser drei Tore und welcher Treffer war am wichtigsten?
Das Schönste war vielleicht das gegen Norwegen, weil ich da auf die lange Ecke geköpft habe und der Ball wirklich schön hinten reingefallen ist. Aber wichtig waren alle drei, glaube ich, da würde ich kein Ranking vornehmen.

Da staunte auch Erling Haaland. Eine Etage über dem Fußball-Superstar köpfelte Lienhart beim 5:1 in der Nations League gegen Norwegen das 3:1. (Bild: AFP/AFP or licensors)
Da staunte auch Erling Haaland. Eine Etage über dem Fußball-Superstar köpfelte Lienhart beim 5:1 in der Nations League gegen Norwegen das 3:1.

Samstag kommt es zum Topspiel Leipzig gegen Freiburg. Was macht den SC Freiburg in dieser Saison bisher so stark?
Ich glaub einfach, dass wir gegen den Ball sehr, sehr gut spielen, sehr griffig sind, sehr hoch anlaufen. Wir machen dem Gegner so früh Stress und geben ihm kaum Luft zu atmen. Trotzdem finde ich, dass wir auch sehr gute Lösungen mit dem Ball finden. Und wir halten zusammen, auch wenn es mal nicht so läuft. Das sind so Tugenden, die den SC Freiburg seit Jahren ausmachen. Deswegen sind wir auch in diese Saison wieder gut gestartet.

So jubelte Lienhart vor einer Woche über sein Kopfballtor gegen den FC Augsburg. Gegen die Fuggerstädter traf er schon zum vierten Mal per Kopf. (Bild: AFP/AFP or licensors)
So jubelte Lienhart vor einer Woche über sein Kopfballtor gegen den FC Augsburg. Gegen die Fuggerstädter traf er schon zum vierten Mal per Kopf.

Welche Rolle spielt dabei der neue Trainer Julian Schuster?
Eine sehr große. Ich kenne den Julian schon relativ lange, habe schon gemeinsam mit ihm gespielt. Die Art und Weise, wie er mit uns kommuniziert, hat sich nicht wesentlich verändert. Seine Ansprachen sind wirklich top, er erreicht die Mannschaft damit richtig gut. Er spielt also eine große Rolle, dass es aktuell bei uns so gut läuft.

Wie muss man in Leipzig agieren, um von dort etwas mitzunehmen?
Die Grundtugenden müssen wir am Wochenende auch wieder auf den Platz bringen. Aber nicht nur gegen Leipzig, sondern gegen jeden Gegner. Also, griffig gegen den Ball sein, kompakt stehen, Leipzig wenig Chancen geben – und uns natürlich auch mit dem Ball nicht verstecken. Weil wir haben Qualität, und die müssen wir ausspielen.

Lienhart spielte mit dem jetztigen Freiburg-Trainer Julian Schuster in seiner ersten Saison im Breisgau noch zusammen. Ab 2018 war Schuster dann Co-Trainer von Christian Streich. Seit dieser Saison ist er der „Chef“. (Bild: GEPA pictures)
Lienhart spielte mit dem jetztigen Freiburg-Trainer Julian Schuster in seiner ersten Saison im Breisgau noch zusammen. Ab 2018 war Schuster dann Co-Trainer von Christian Streich. Seit dieser Saison ist er der „Chef“.

Wie dankbar sind Sie, nach dem schweren Jahresanfang mit hartnäckigen Verletzungen, wieder zu 100 Prozent fit zu sein? Wie sehr hat dich diese Zeit geerdet?
Ich bin unglaublich froh, dass ich wieder spielen kann und fit bin. Das letzte halbe Jahr war mit das schwierigste in meiner Karriere. Es hat immer wieder kleine Rückschläge gegeben. Das holt dich dann schon nochmal auf den Boden zurück – man erkennt noch mal, dass es nicht immer nur gute Zeiten gibt. Darum freut es mich jetzt umso mehr, weil die Zeit echt schwer war. Aber ich hatte echt tolle Teamkollegen und ein super Ärzte- und Physioteam in Freiburg.

Du bist Anfang September zum ersten Mal Papa geworden? Inwiefern hat dich das noch einmal etwas stärker gemacht? Und was macht den Zauber eines Babys aus?
Papa werden ist mit das Größte, was es überhaupt gibt. Das ist echt schwer zu beschreiben, welche Emotionen ich da erlebt habe bei der Geburt. Das war wahrscheinlich der größte Moment in meinem Leben. Meine Frau und ich sind wirklich sehr stolz und glücklich, dass alles gut gegangen ist. Jetzt habe ich daheim noch einen Menschen mehr, der mir die Daumen drückt, darum macht er mich nochmal stärker (grinst).

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