Erneut übt ein Leser der „Tiroler Krone“ an dem Unternehmen 123-Transporter heftige Kritik. Er spricht von einem „schlechten Service“ und einer „Abofalle“. Die Firma weist alle Vorwürfe naturgemäß zurück.
Nach Innsbruck, Wörgl, Lienz, Imst sowie St. Johann expandierte Anfang des Jahres das Carsharing-Unternehmen 123-Transporter. 16 Transporter – etwa für Umzüge oder andere Transporte – stehen den Kunden an den Standorten seither zur Verfügung, wie die „Tiroler Krone“ berichtete.
Doch bereits im April titelten wir mit „,Abzocke!‘ Heftige Vorwürfe gegen Transportfirma“.
Die Stunde, die ich durch den schlechten Service verloren habe, wurde mir auf dem Kulanzweg aber nicht erstattet. Ich musste sogar sechs weitere Stunden dazubuchen, um meinen Transport beenden zu können.
Der „Krone“-Leser
Auch Internet-Ombudsstelle warnt vor „Fallen“
Nochmals zur Erinnerung: Ein Leser hatte sich gemeldet und unter anderem bemängelt, dass „die Kunden entweder kein Service bekommen und zahlen müssen oder sie müssen die Expansion des Unternehmens mit 1000 Euro Kaution unterstützen. Dieses Geld kann man frühestens 15 Tage später zurückfordern, in vielen Fällen bekommt man das Geld erst einen Monat später“.
Der Leser verwies auch auf die österreichische Internet-Ombudsstelle, die vor dem Unternehmen warnen würde. Und tatsächlich: Dort gibt es eine sehr lange Liste an Kritikpunkten, die sich um „Fallen beim Buchungsvorgang“ dreht. 123-Transporter wies die Vorwürfe damals gegenüber der „Krone“ zurück.
30 Minuten Warteschleife, dann musste Chat-Bot ran
Doch nach wie vor gibt es offenbar unzufriedene Kunden. Denn nun meldete sich erneut ein weiterer Leser (Name der Redaktion bekannt). Eingangs kritisiert auch er das Kundenservice. „Der Kofferraum funktionierte nicht. Nachdem ich mehr als 30 Minuten in der Warteschleife war, konnte mir auf die simple Frage, wie man ihn öffnet, keiner der Mitarbeiter eine Antwort geben.“
Schlussendlich musste der Mann mit einem Chat-Bot kommunizieren. Dieser konnte ihm dann die Lösung geben. Nämlich, dass sich der Kofferraum erst durch zweimaliges Drücken öffnet. „Die Stunde, die ich dadurch verloren habe, wurde mir auf dem Kulanzweg aber nicht erstattet. Ich musste sogar sechs weitere Stunden dazubuchen, um meinen Transport beenden zu können.“
Wenn man die Kaution nicht zurückfordert, wird die Buchung automatisch in ein „Pro-Abonnement“ umgewandelt.
Der „Krone“-Leser
„Fragwürdige Praxis, die man publik machen muss“
Doch damit nicht genug. Was den „Krone“-Leser noch viel mehr aufregt: „Wenn man die Kaution nicht proaktiv zurückfordert, wird die Buchung automatisch in ein ,Pro-Abonnement’ umgewandelt. Dieses Abo startet bei 1400 Euro für 28 Tage und hat eine Mindestlaufzeit von zwei Jahren. Viele Kunden, die das übersehen, geraten in eine teure Abofalle.“ Er halte dies für „eine besonders fragwürdige Praxis, die unbedingt publik gemacht werden sollte“.
„Kunden geraten nicht in eine Abofalle“
Die „Krone“ konfrontierte 123-Transporter mit diesen Vorwürfen. In einer schriftlichen Stellungnahme heißt es: „Um unseren Kunden mehr Flexibilität zu bieten, stellen wir neben der klassischen Kautionshinterlegung auch einen Kautionsverzicht (Waiver) und ein Abo-Modell zur Verfügung. Da die Kaution auch für das Abo-Modell weiterverwendet werden kann, überlassen wir den Kunden die Entscheidung, ob eine Rückerstattung erfolgen soll oder die Weiterverwendung für das Abo bevorzugt wird.“
Alle Kunden, bei denen die Kaution in ein Abo umgewandelt wurde, hätten die Möglichkeit, dieses zu kündigen und würden dann ihre Kaution vollständig zurückerhalten. Abschließend betont das Unternehmen, dass „Kunden, bei denen die Kaution für das Abo verwendet wird, nicht in eine sogenannte Abofalle geraten“.
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